13.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die »Spechte«-Jagd ist eröffnet

Horror-Bilanz für die TSG - Bartsch mit tollem Comeback gegen Ex-Klub

Von Stephan Dittmar
und Marco Purkhart (Fotos)
Avenwedde (WB). Der Mann mit der Nummer zehn streckte die Arme beim Schlusspfiff gen Himmel. Kai Bartsch vom SV Avenwedde feierte beim 3:0 gegen die TSG Harsewinkel nicht nur den verdienten Derbysieg, sondern auch ein rundherum gelungenes Comeback gegen seinen Ex-Klub.

»Ich bin ganz schön platt. Aber dafür, dass das heute mein erstes Spiel seit der Sommerpause war, bin ich mit meiner Leistung durchaus zufrieden. Ich wurde hier mit offenen Armen aufgenommen und kann jetzt endlich auch etwas zurückgeben. Außerdem ist ein Erfolg gegen die alten Kollegen immer was besonderes«, freute sich Bartsch über den dreifachen Punktgewinn, ohne dabei zu verheimlichen, dass es ein hartes Stück Arbeit war.
Beide Teams gingen zunächst sehr Verhalten zur Sache. Die erste nennenswerte Möglichkeit besaß Dimitrios Kalaitsis mit einem Drehschuss aus zwölf Metern (21.), der sein Ziel nur um wenige Zentimeter verfehlte. Gut zehn Minuten später stieg Tarik Kaplan, nach einer Flanke von Marius Burger, freistehend zum Kopfball hoch - auch dieses Mal fehlte nicht viel. Darüber hinaus ließen die TSG-Akteure in der Defensive nicht viel zu. Die Schützlinge von Trainer Wolfgang Grübel störten das Aufbauspiel bereits im Mittelfeld und machten den Hausherren das Leben schwer. Im Spiel nach vorne lief bei den Moddenbach-Kickern allerdings kaum etwas zusammen.
Kurz vor der Pause war es dann aber doch soweit: Der Torbann war gebrochen und es rappelte im Karton. Nach einem Steilpass von Dimitrios Kalaitsis bezwang Tarik Kaplan Carsten Epkenhans mit einem Schlenzer. Dabei profitierte der SVA-Angreifer indes von einem »dicken Bock« der TSG-Abwehr. Stefan Gök hatte sich auf Keeper Epkenhans verlassen, der nicht aus seinem Kasten kam und somit das Gegentor mit auf seine Kappe nehmen muss. »Es war wie immer. Uns passiert ein Lapsus und wir bringen damit den Gegner auf die Siegerstraße«, analysierte Grübel.
Kurz nach dem Seitenwechsel waren die TSG-Akteure überraschenderweise kurz vor dem Ausgleich. Nach einem Querschläger von Marc Geffe im eigenen Strafraum fiel der Ball direkt vor die Füße von Vito Lombardi, der jedoch aus kürzester Distanz verzog (49.). Nur drei Minuten später sorgte Jens Grundmann für die Vorentscheidung. In der Folgezeit waren die Kräfteverhältnisse klar verteilt. »Bonewie« ließ Ball und Gegner locker laufen und kam zu zahlreichen Chancen. Eine davon nutzte Marius Burger, der mit dem 3:0 (69.) alles klar machte.
In der Schlussphase sprang ausgerechnet Bartsch der Ball im Strafraum an die Hand und Schiedsrichter Dirk Solzbach zeigte auf den Punkt. Marcus Graham schnappte sich den Ball, lief an und scheiterte an Dennis Menn. »Ich hatte es schon vorher geahnt, dass er den nicht rein macht. Ich bin nur froh, dass die Hinrunde vorbei ist«, meinte »Wolla«. Kein Wunder: Mit 13 Pleiten und zwei Remis weist die TSG eine Horror-Bilanz auf.
Ganz anders SVA-Trainer Robert Purkhart: »Wir haben auf Spexard zwei Zähler gut gemacht und die kommen zum Rückrundenauftakt. Bei einem Sieg sind wir dran. Deswegen war der Dreier auch so wichtig. Das Fundament zur Aufholjagd ist gelegt.«

Artikel vom 13.12.2004