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Colon geht es nach Unfall besser

Reinhard Krüger fehlen die Termine

Von Claus Brand (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Reinhard Krüger erntet immer wieder Schulterklopfen. Nicht nur die Menschen in seinem Dorf, in Volmerdingsen, sind froh, dass es ihm und damit der Figur des Colon Sültemeyer nach einem schweren Unfall im Juni besser geht. Auf einem Waldparkplatz in der Lüneburger Heide ist er auf den Rücken gefallen und hat sich den untersten Lendenwirbel gebrochen. Der 67-Jährige ist froh, »weitestgehend wieder auf dem Damm zu sein.« Nur: Sein Terminkalender als Colon Sültemeyer ist leer. »Schade«, bedauert der Volmser Heimatfreund.

Ein halbes Jahr vor dem folgenschweren Sturz hatte er den letzten Auftritt in der Rolle der traditionsreichen Figur. »Seitdem habe ich von der Bad Oeynhausen Marketing nichts gehört. Ich kenne Herrn Remmers, den Geschäftsführer und ehemaligen Kurdirektor. Gesprochen habe ich mit ihm aber noch nie.« Er wolle kein Öl ins Feuer gießen, sei aber traurig. »Ich würde mich gerne wieder für die Stadt als Colon engagieren. Man muss doch etwas für Bad Oeynhausen tun.«
Die Folgen des Unfalls hätten noch schlimmer sein können. Nach einer Erstversorgung im Soltauer Krankenhaus wurde der Wochenend-Urlaub mit Frau Erika (65) sowie den Kindern und Enkeln abgebrochen. Über das Wochenende wurden die Schmerzen zu Hause schlimmer. »Es war kaum auszuhalten«, erinnert er sich. Schließlich begab er sich in die Auguste-Viktoria-Klinik. »Ich mache den Ärzten in Soltau gar keinen Vorwurf«, erklärt er. Erst durch die Untersuchungsmöglichkeiten hier vor Ort sei der Wirbelbruch erkannt worden. Es folgten Operation, vier Wochen Klinik-Aufenthalt, sieben Tage in den eigenen vier Wänden und ein Monat Rehabilitation in der Klinik Porta Westfalica. »Tip-top«, sagt er und lässt auf das Team um Professor Frank-Wolfgang Hagena, Chefarzt in der Auguste-Viktoria-Klinik, und die Mediziner der Reha-Klinik nichts kommen.
So fühle er sich gesundheitlich nun wieder oben auf. Nur wetterfühlig sei er. »Das spüre ich im Rücken.« Und das Aufstehen fällt ihm noch schwer. Naturgemäß sei auch die Kondition noch nicht die alte. Reinhard Krüger: »Ich bin wieder jeden Samstag mit Patienten der Klinik Bad Oexen unterwegs. Wenn es zum Wilden Schmied hochgeht, dann muss ich noch ganz schön pusten.« Während der Krankheit hat ihn sein Bruder Rudolf (61) hier vertreten. Das gilt auch für den Festumzug zum Jubiläum des Wulferdingsener Marktes im Sommer. »Da haben wir ein bisschen getrickst. Er hat für mich die Kluft angezogen. Kein Problem. Schließlich tragen wir beide Größe 52.«

Artikel vom 11.12.2004