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Friedhöfe:
Gebühren in
der Beratung

Arbeitskreis diskutiert Varianten

Von Stefanie Westing
Espelkamp (WB). Das Sterben wird in Espelkamp teurer. Auch wenn sich die Mitglieder des Hauptausschusses in der vergangenen Woche auf keine von mehreren möglichen Varianten der künftigen Gebührenrechnung einigen konnten und der Bürgermeister daraufhin vorschlug, das Thema in der heutigen Ratssitzung nicht zu beraten, scheint festzustehen: An einer Gebührenerhöhung führt im Jahr 2005 kein Weg vorbei.

Fünf Rechenbeispiele wurden den Mitgliedern des nicht-öffentlichen Arbeitskreises Haushalt und Gebühren zur Beratung präsentiert (der ESPELKAMPER ZEITUNG liegen die Unterlagen vor). Der Arbeitskreis wird am 11. Januar erneut darüber diskutieren, welche Variante in Zukunft in Kraft treten soll.
Einige Beispiele: Bisher kostet eine Reihengrabstätte für Verstorbene ab dem sechsten Lebensjahr 460 Euro. Zur Diskussion stehen nun Gebühren zwischen 528 und 630 Euro, was einem Plus zwischen 15 und 37 Prozent entspricht. Auch bei Wahlgrabstätten wird es wohl eine Preissteigerung geben. Zurzeit kostet die Überlassung einer Wahlgrabstätte für Erdbestattungen 650 Euro, in Zukunft sollen zwischen 752 und 897 Euro bezahlt werden. Ähnlich sieht es bei Urnenwahlgrabstätten aus. Im Moment zahlen die Angehörigen 100 Euro, demnächst sollen zwischen 165 und 197 Euro in Rechnung gestellt werden.
Doch nicht nur für die Gräber an sich werden höhere Kosten angerechnet. Auch die Bestattungsgebühren werden wohl steigen. Eine Erdbestattung in einer Reihengrabstätte für Verstorbene ab dem sechsten Lebensjahr kostet im Moment 520 Euro. Im Gespräch sind für die Zukunft Summen um 620 Euro. In einer Wahlgrabstätte kostet die Bestattung für Verstorbene ab dem sechsten Lebensjahr zurzeit 550 Euro, demnächst sollen etwa 650 Euro anfallen. Urnenbestattungen (im Moment 100 Euro) kosten dann etwa 116 Euro.
Teurer wird möglicherweise auch die Nutzung der Friedhofskapelle. 330 Euro fallen aktuell für die Benutzung an, bald könnten es bis zu 429 Euro werden. Hier machte Oliver Vogt (CDU) allerdings im Hauptausschuss bereits deutlich, dass er diese Variante nicht favorisiere.
Neben hohen Personalkosten schlagen auch die sehr ungünstigen Bodenverhältnisse des Waldfriedhofes und das bereits in geringer Tiefe stehende Grundwasser zu Buche. Diese Beschaffenheiten bewirken eine nur ungenügende Zersetzung innerhalb der Ruhefristen. Für die Reihengrabstätten gibt es laut Arbeitskreis-Unterlagen zwei (teure) Lösungsmöglichkeiten: eine großflächige Sanierung der Grabstätten und Einbringung von Grabkammersystemen, oder eine großflächige Sanierung durch das so genannte Redox-Adipo-Verfahren, mit dem eine Tiefendränage eingebracht wird und die Grabstätten mit Sand verfüllt werden.

Artikel vom 15.12.2004