11.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Licht der Zukunft

Wissenschaftler diskutierten neue Techniken

Paderborn (WV). 50 Experten aus aller Welt nahmen an der zweiten Summerschool des L-LAB, dem gemeinsamen Forschungsinstitut von Hella und Universität Paderborn, teil. Ziel der Lichttechniker, Arbeitswissenschaftler, Psychologen und Fahrzeugspezialisten ist die Entwicklung neuer Lichtsysteme für den Straßenverkehr, um die Zahl nächtlicher Unfälle weiter zu senken.

Wissenschaftler stellten den Stand ihrer Forschung vor und diskutieren wichtige Entwicklungen für die automobile Lichttechnik der Zukunft. Weitere Fortschritte auf diesem Gebiet lassen sich nur durch interdisziplinäre Forschung erreichen. Laut Prof. Donald Hoffman von der University of California ist es so, dass 50 Prozent der Gehirnzellen beim Menschen am Prozess der visuellen Wahrnehmung beteiligt sind. Ein besseres Verständnis der dabei ablaufenden Vorgänge ist deshalb genau so wichtig für die Entwicklung neuer Bremssignalleuchten, wie die kürzlich erzielten Fortschritte im Bereich der LED-Lichttechnik, die von Prof. Arturas Zukauskas, Universität Vilnius, vorgestellt wurden. So konzentrierten sich die Anstrengungen der Experten darauf, die unter allen Bedingungen optimale Beleuchtung herauszufinden.
Dass es den Licht-Experten vom L-LAB gelungen ist, die Erkenntnisse der verschiedenen Fachdisziplinen erfolgreich zusammenzuführen, bewiesen die Prototypen, die im Rahmen von Versuchsfahrten auf einer eigens dafür abgesperrten Straße gezeigt wurden. Neben Versuchsfahrzeugen von Hella, Philips und BMW zeigten Rainer Kauschke und Jacek Roslak die im Rahmen ihrer Promotion entstandenen Systeme zur blendungsfreien optimalen Ausleuchtung des Verkehrsraumes.
»Das Licht der Zukunft ist nicht nur hell, sondern es wird sich auch automatisch an veränderte Umgebungsbedingungen und die Anforderungen des Menschen einstellen. Wir brauchen deshalb die Kooperation von Psychologen, Ingenieuren und Informatikern bei der Entwicklung entsprechender Lichtsysteme«, fasste Prof. Dr. Jörg Wallaschek von der Universität Paderborn und hochschulseitiger Vorstand des L-LAB, die Gründe für die interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmer zusammen. Und Prof. Dr. Erik Woldt, der seit Juni die Aufgabe des L-LAB Vorstandes bei Hella wahrnimmt, hob die Bedeutung der Forschung hervor: »Ein Un-ternehmen wie Hella, das als Technologieführer in einem Hightech Markt operiert, muss heute schon Systeme erforschen, die vielleicht erst in zehn Jahren marktreif sind.«
L-LAB wurde als gemeinsames Forschungsinstitut von Hella und der Universität Paderborn 2000 gegründet. Im L-LAB arbeiten 15 Wissenschaftler und ca. 25 Studenten an Fragestellungen aus der Grundlagenforschung im Bereich Lichttechnik und Mechatronik.

Artikel vom 11.12.2004