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Die Katasstrophe in
Berlín im April 1945

Kino in der Aula zeigt »Der Untergang«

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Das Rhythmus-Filmtheater in der Aula der Realschule Schloß Holte-Stukenbrock zeigt am Sonntag, 12. Dezember, um 19 Uhr, und am Dienstag, 14. Dezember um 20 Uhr, den Film »Der Untergang«. Der Film ist freigegeben ab zwölf Jahre. Er handelt von der Situation in Berlin kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs.
Berlin, im April des Jahres 1945. Ein Volk wartet auf seinen Untergang. In den Straßen der Hauptstadt tobt der Häuserkampf. Hitler hat sich mit einigen Generälen und engsten Vertrauten im Führerbunker der Reichskanzlei verschanzt. Zu ihnen gehört auch Traudl Junge, seine Privatsekretärin, die ihn nicht im Stich lassen will.
Während draußen die Lage immer mehr eskaliert, die Rote Armee weiter vorrückt und sich in den von Explosionen erschütterten Vierteln verzweifelte Szenen abspielen, erlebt Hitler den Untergang des Dritten Reiches hinter Bunkermauern. Obwohl die Hauptstadt Berlin nicht mehr zu halten ist, weigert sich der Führer, die Stadt zu verlassen. Er will, wie Architekt Speer es ausdrückt, »auf der Bühne stehen, wenn der Vorhang fällt«.
Doch Hitler steht nicht auf der Bühne. Während sich die Wucht des verloren gegangenen Krieges mit aller Härte über seinem Volk entlädt, inszeniert der Führer im Bunker seinen Abgang. Noch Stunden vor dem gemeinsamen Selbstmord heiratet er Eva Braun. Statt des Endsiegs kommt das Ende, aber auch das ist vorbereitet bis ins letzte Detail. Nachdem er und Eva Braun sich das Leben genommen haben, werden ihre Leichen im Hof der Reichskanzlei verbrannt, damit sie nicht dem Feind in die Hände fallen.
Viele seiner Getreuen wählen ebenfalls den Freitod. Goebbels und die verbleibenden Generäle weigern sich auch weiterhin, die von den Russen geforderte bedingungslose Kapitulation anzunehmen. Als die Lage immer aussichtsloser wird, tötet Magda Goebbels ihre sechs Kinder im Bunker mit Gift, bevor auch das Ehepaar Goebbels Selbstmord begeht. Kurz darauf gelingt Traudl Junge und einigen anderen Anhängern Hitlers in allerletzter Sekunde die Flucht durch den russischen Besatzungsring.
Die neuere Geschichte kennt nichts, was mit den Ereignissen des Frühjahres 1945 vergleichbar wäre, wird eingeschätzt.
Was damals erlebt und erlitten wurde, waren nicht nur die unvermeidlichen Schrecken einer Niederlage, heißt es zum Film. Der Untergang Berlins ist historisch nur mit dem Ende Karthagos zu vergleichen. Es war weit mehr als das Wahrnehmbare: Die Toten, die Trümmerberge und die Verwüstungsspuren über den Kontinent hinaus. Womöglich eine Welt. Wie bei den wirklichen Untergängen stets mehr verloren geht, als das, was allen sichtbar vor Augen liegt.

Artikel vom 11.12.2004