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Klassisch ausgekontert

Regionalliga: KFC Uerdingen - Arminia Amateure 4:0

Von Werner Jöstingmeyer
Uerdingen (WB). Sie hatten sich so viel vorgenommen und wurden am Ende doch wieder vorgeführt. Mit 0:4 unterlagen Arminias Amateure dem Gastgeber KFC Uerdingen und überwintern nun mit 17 Zählern auf einem Abstiegsplatz. Fünf Punkte beträgt bereits der Rückstand zum rettenden Ufer. Trainer Maik Walpurgis bleibt indes optimistisch: »Wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Nach der Winterpause greifen wir mit einer hoffentlich verstärkten Mannschaft wieder an.«

Das letzte Bielefelder Aufgebot war am letzten Spieltag vor der Winterpause einfach zu schwach, um das Vorhaben in die Tat umsetzen zu können. Zwar lobte Uerdingens Coach Wolfgang Maes nach den 90 Minuten den Gegner: »Arminia hat eine gute Mannschaft. Das haben wir bei unserer 1:4-Hinspielniederlage in Herford gemerkt.« Doch zwischen den Auftritten im August im Jahnstadion und dem jetzigen Gastspiel in der Grotenburg lagen Welten. Damals zählten Radovic, Fink, Grieneisen und Holsing zu den Leistungsträgern, die nun allesamt ersetzt werden mussten. Dennoch war das Erfolgsbemühen erkennbar. Um eine Spitzenmannschaft der Regionalliga bezwingen zu können, reichte es aber einfach nicht.
Er könne seinem Team keinen Vorwurf machen, versicherte Walpurgis und stellte fest: »Die Jungs gehen auf dem Zahnfleisch. Es wird Zeit, dass sie jetzt in einer vierwöchigen Winterpause den Kopf wieder frei bekommen.«







Bis zum Uerdinger Führungstreffer hatten die »kleinen Arminen« den Gegner sehr gut im Griff. Chancen blieben bis dahin aber hüben wie drüben Mangelware. Mit einer sehr kompakten Defensivabteilung beschränkte sich der DSC vor allem aufs Zerstören des Uerdinger Angriffsspiel. »Das klappt doch sehr gut«, freute sich Amateur-Koordinator Peter Krobbach und prophezeite: »Je länger uns das gelingt, desto größer sind unsere Erfolgschancen.«
Jörg Scheibe warf das Bielefelder Konzept aber nach gut einer halben Stunde über den Haufen. Er düpierte Arminias schwache linke Abwehrseite und ließ Keeper Ronny Kockel mit einem platzierten Schuss ins lange Ecke keine Chance. Schon fünf Minuten später das gleiche Bilde. Diesmal setzte sich rechts Ilja Gruev durch und bediente den sträflich freistehenden Dustin Heun, der beim 2:0 nur noch den Kopf hinzuhalten brauchte.
Nach dem Seitenwechsel stellte Walpurgis um. Die völlig überforderten Schmidt und Duda blieben in der Kabine, Camara und Meyer kamen ins Team. Aus der Dreier- wurde eine Viererabwehrkette, um über die Außenpositionen mehr Druck aufzubauen. Durch Grunwalds Platzverweis wurde aber auch dieses Konzept schnell durchkreuzt. Zwar hatte Maric nach Camaras Flanke den Anschlusstreffer auf dem Kopf. Doch KFC-Schlussmann Sokolov wurde dabei nicht wirklich auf eine ernsthafte Probe gestellt.
Weil Uerdingen nach Bielefelder Freistößen viel schneller auf Angriff umschaltete, wurde Arminia klassisch ausgekontert. Baltes und Heun waren die Nutznießer. Ärgerte sich Kapitän Carsten Rump nach dem Abpfiff: »Es war immer das gleiche Schema. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit richtig vorführen lassen. Es tut mir leid für unsere mitgereisten Fans.«

Artikel vom 13.12.2004