11.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Super flauschig und kuschelig warm

Patchwork-Stricken ist im Moment der Modetrend - Zeitlos und modisch zugleich

Lübbecke (mo). Stricken ist wieder Trend! Wer heute mit der Zeit gehen will, nadelt sich seine Kleidung und seine Accessoires selbst - egal, ob nun mit Häkel-, Strick- oder Filznadel. Handarbeiten ist angesagt, wie vor vielen Jahren. Wolle und Stricknadeln waren lange Zeit in der Versenkung verschwunden und als spießig abgestempelt, doch nun kommen sie zu neuen Ehren.

Führende Modedesigner machten es vor und entdeckten die luxuriöse Eleganz handgestrickter und gehäkelter Kleidung. Strick und Stickerei hielten Einzug auf den Laufstegen der Modemetropolen in aller Welt. Zum anderen gibt der Wunsch nach Unikaten vielen Frauen den Ansporn ihre Kleidung wieder selbst zu gestalten. Und auch junge Männer greifen mittlerweile zu Stricknadeln und Wolle. So wurde das Patchworkstricken in Deutschland von Horst Schulz populär gemacht.
Vielleicht ist dieser Trend hin zu Selbstgemachtem gerade bei den jüngeren Menschen ein Gegenpol zu all den virtuellen Welten und digitalen Datenflüssen, für sie der Ausgleich, der Ruhe schafft? Flippig und fransig zeigte sich bereits die Strickmode im Sommer. Luftige Formen und leichte Garne standen hoch im Kurs. Von zart bis kräftig, von cool bis romantisch, kommt die Strickmode daher und ist so facettenreich wie ihre Farben. Flausch plus Fransen, Löcher plus Streifen, das ist Strickmode, die jung und frisch auch für den Herbst und Winter hereinspaziert. Die Palette reicht längst nicht mehr allein vom Pullover, über Socken bis zur Strickjacke, sondern es entstehen Röcke, Hosen, Kleider oder gar Ponchos und Mäntel. Dazu werden Schals, Overknees, Stulpen, Mützen, Handschuhe oder Stirnbänder gestrickt - und das alles nach Maß und individuell in der Farbzusammenstellung. Strickgarne in Mohair, Cashmere, Baumwolle, Seide oder Bändchen werden verstrickt oder verhäkelt. Und wer sich schon in der »oberen Liga« der Strickerinnen oder Stricker befindet, für den sind Begriffe wie Fallmaschenmuster, Muster mit Rippeneffekt, Struktur, Patent oder Ajourmuster keine Fremdworte. »Umschläge aufnehmen, verdrehen und wieder fallen lassen«, das schreit zwar förmlich nach einer Aufklärung, ist aber kinderleicht.
Zeitlos und modisch zugleich, so präsentieren sie die neuen Maschen-Trends. Super warm und schnell gemacht sind Schals und Stulpen. Schals im Patwork-Strick beginnt man mit zwei Maschen und nimmt in jeder Hinreihe eine Masche zu, so lange, bis die gewünschte Schalbreite erreicht ist. Dann mit einer zweiten Farbe beginnen. An der geraden Seite des Gestricks eine Masche herausstricken und die nächsten beiden Maschen zusammen stricken. Sofort das Strickzeug wenden und Rückreihe, rechts stricken. Hinreihe wieder eine Masche zunehmen. Die letzte Masche der zweiten Farbe mit der ersten Masche der ersten Farbe zusammen stricken und gleich wieder wenden, bis alle Maschen der ersten Farbe aufgebraucht sind. Danach mit einer weiteren (oder der ersten) Farbe nach gleichem Muster beginnen.
Besonders geeignet ist diese Strickvariante auch für die vielen Flauschgarne, die von vielen Müttern und Großmüttern zur Zeit für Kinderschals verstrickt werden. Bücher und Zeitungen mit vielen Anregungen gibt es in den einschlägigen Wolle-Fachgeschäften und auch bestimmt Hilfe bei der praktischen Umsetzung.

Artikel vom 11.12.2004