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Angespitzt
Ein Begriff scheint aus der modernen Sprachwelt vollkommen verschwunden zu sein. Oder weiß noch jemand, fragt Heinz, so ganz spontan zu sagen, was ein Stift ist? Damit ist kein Schreibwerkzeug gemeint, sondern etwas ganz anderes. Stifte nannte man früher Lehrlinge, die aber heute auch nicht mehr so tituliert werden, sondern Auszubildende oder kurz Azubis heißen.
Dass der »Stift« weg ist, ist wenig verwunderlich, ist doch noch nicht einmal der Ursprung dieses Wortes eindeutig abzuleiten. Es kann sein, meint Heinz, dass es etwas mit »anspitzen« zu tun hat. Jemanden anspitzen heißt im übertragenen Sinne, jemanden auf Vordermann bringen und ihn zur Arbeit anleiten.
Die Bezeichnung »Stift« hat Heinz übrigens in wenig guter Erinnerung. Nicht, weil er bei seiner beruflichen Ausbildung irgendwelche Probleme mit Vorgesetzten gehabt und mit seiner Arbeit nur Verwirrung ge-stiftet hätte. Nein, es war vielmehr sein Mathematiklehrer, der im Unterricht einst bei Heinz eklatante Lücken bei den binomischen Formeln aufgedeckt und ausgerufen hatte: »Was bist du denn für'n Bunt-Stift?! Dich sollte man ungespitzt in den Boden stampfen und ab nach Kalkutta schicken!«
Da wäre Heinz am liebsten stiften gegangen . . . Curd Paetzke



















Einer geht durch
die Stadt . . .
. . . und sieht an der Löhner Straße stadtauswärts ein Verkehrszeichen, das im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rahmen gefallen ist. Auf dem Boden stehend, lehnt es seit einiger Zeit an dem - jetzt schilderlosen - Mast. Da unten nützt es allerdings nichts; denn nur oben erfüllt es eigentlich seinen wegweisenden Zweck, meint EINER






























Artikel vom 11.12.2004