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Vette erkennt sein
Team nicht wieder

Landesliga: HSG-Frauen 23:32 gegen Cappel

Von Reinhard Dowe
Vlotho (VZ). Pascal Vette brauchte nach dem Schlusspfiff ein paar Minuten Ruhe, bevor er überhaupt etwas sagen wollte. So niedergeschlagen hatte man den Trainer der HSG Vlotho/Uffeln noch nie gesehen. Die letzten Spiele sind nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Und schon gar nicht das gegen die SG Cappel/Großenmarpe, das am Samstag für den Frauenhandball-Landesligisten mit 23:32 (12:16) verloren ging. Die vierte Pleite in Folge.

»Ich weiß auch nicht, was los ist. Ich kann derzeit erklären, was ich will, die Mannschaft setzt es einfach nicht um«, rätselte Vette nach den 60 Minuten herum.
Nach der vierten Niederlage in Folge wollte Vette die Leistung auch nicht auf das Fehlen von wichtigen Spielerinnen zurück führen. »Vor allem in der Rückwärtsbewegung war das gar nichts, am Ende mussten wir sogar froh sein, dass wir nicht abgeschossen wurden.« Zwar fehlten Doreen Ludwig und Birge Müller, dafür war aber nach ihrer Verletzung Anika Irle wieder im Kader.
Die HSG war Mitte der ersten Halbzeit das erste Mal mit zwei Toren vorne, führte 7:5. Vor allem Sandra Stahlhut war gut drauf, erzielte vier ihrer fünf Tore in dieser Phase. Schon jetzt deutete sich aber auch an, dass die Mannschaft in der Rückwärtsbewegung besonders anfällig war. Großenmarpe kam immer wieder zu Toren durch Tempogegenstöße.
Die HSG konnte noch dagegen halten und führte nach 22 Minuten sogar mit 11:10. Doch dann ging bei Uffeln plötzlich gar nichts mehr. Die Gäste warfen drei Tore in Folge und die Vette-Sieben lag plötzlich mit 11:13 hinten.
Vette setzte nun alles auf eine Karte, brachte Anfang der zweiten Halbzeit mit Ulrike Müller und Anika Irle frische Kräfte. Aber auch sie konnten den Lauf nicht mehr beeinflussen. Im Angriff lief fast gar nichts mehr. Lediglich Christin Kuhn zeigte sich treffsicher, war mit neun Toren erfolgreichste HSG-Werferin.
Mitte der zweiten Halbzeit lag Uffeln gar mit 15:27 hinten. Vette reagierte nun noch einmal und wechselte die Torhüterinnen. Tina Pasqualicchio hatte dann auch gleich einen guten Einstand, hielt sofort einen Siebenmeter. Auch in der Folgezeit hatte sie etwas mehr Glück bei ihren Aktionen als Alex Mundt. Vor allem Kuhn sorgte in der Schlussphase mit ihren Toren dafür, das die Partie nicht mit einem Desaster endete. Alle anderen hatten die Partie schon längst abgehakt, trauten sich überhaupt nichts mehr zu. Pascal Vette will nun erst einmal die ganze Situation überdenken und dann entscheiden, wie es weiter geht.
HSG Vlotho/Uffeln: Mundt, Pasqualicchio (ab 48. Minute), Kuhn (9/1), Stahlhut (5/3), Eimertenbrink (4), Borchert (2), Irle, A.Fromme (2), Vogt (1), Steffen, Müller.

Artikel vom 13.12.2004