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»Spielbein« verschönern

Schönfeldsche Villa: Stadt will 2005 auch Erdgeschoss sanieren

Von Gerold Brinkmann
Herford (HK). Wenn der Rat zustimmt, kann das Erdgeschoss in der Schönfeldschen Villa Mitte 2005 saniert werden. Die Verwaltung hat die Absicht, 375 000 Euro bereit zu stellen. Dann können Kunst- und Museumsverein die Villa wieder für Ausstellungen nutzen.

Diese Lösung schälte sich Donnerstag heraus, als eine Expertenrunde im Rathaus die Zukunft der Villa erörterte. Daran beteiligten sich Mitarbeiter der Verwaltung, des Kreisheimatvereins, des Kunstvereins und des Vereins für Herforder Geschichte.
Dabei stellte sich heraus, dass das von Stadtarchivar Christoph Laue entworfene Konzept eines »Geschichtsladens« nicht umsetzbar ist. Das würde eine Investition von 1,5 Millionen Euro erfordern, die die Verwaltung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für vertretbar hält. Laue wollte zahlreiche Institutionen in das Haus holen und eine Caféteria anbauen lassen.
Selbst die komplette Innensanierung ist der Stadt gegenwärtig zu teuer. Sie wird auf 575 000 Euro veranschlagt.
Nun will man sich mit dem Erdgeschoss bescheiden. Die Arbeiten sollen im Mai beginnen. Das Haus erhielte eine neue Heizung und eine Alarmanlage. Außerdem würde das Dach des Oesterlen-Baus saniert.
Wenn die Herforder Akademie, ein »Kind« der Kantgesellschaft, in das Obergeschoss ziehen möchte, muss sie selbst die Mittel für eine Sanierung bereit stellen.
Der Verein für Herforder Geschichte signalisierte, sich auf den Neubau neben der Wolderuskapelle konzentrieren zu wollen. Das Museumskonzept vom »Spielbein« und »Standbein« wird mit der Erdgeschoss-Sanierung weiter verfolgt. Danach ist die Villa das »Spielbein« des Museums, wo Wechselausstellungen zur Stadtgeschichte ab dem 19. Jahrhundert gezeigt werden.
Das »Standbein« neben der Wolderuskapelle präsentiert die Zeit von der Stadtgründung bis zur frühen Neuzeit. Hierfür muss ein Haus gebaut werden, für das der verstorbene Unternehmer Dieter Ernstmeier 500 000 Euro als Grundstock vermachte. Weitere Mittel fließen aus Erträgen der nach ihm benannten Ernstmeier-Stiftung.
Dem Vernehmen nach sind die Verantwortlichen des Kunstvereins mit der Sanierungslösung außerordentlich zufrieden. Der Verein, der 2005 sein 50-jähriges Bestehen feiert, könnte in der Villa weiter im Wechsel mit dem Museum Werke der Klassischen Moderne zeigen. Es bliebe überhaupt ausreichend Platz für anspruchsvolle Ausstellungen.

Artikel vom 11.12.2004