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Weihnachtsfeier fällt aus

FCG hofft auf Erhellendes im »Tal der Dunkelheit«

Gütersloh (dh). Als der Verfasser dieser Zeilen Anfang August Bernhard Hartmann im neuen Geschäftsstellen-Container am Heidewald einen Besuch abstattete, hatte der Geschäftsführer des FC Gütersloh 2000 bereits alle Hinrundenpartien des FCG auf einem großen Wandkalender eingetragen. »Am 12. Dezember könnte ich eigentlich gleich Ýfällt ausÜ hinschreiben«, schmunzelte »Berni« damals angesichts der Tatsache, dass der heimische Oberligist sein letztes Spiel des Jahres in Siegen austrägt. Doch Hartmann sollte sich irren.

Denn trotz aller Unkenrufe kann bei den Sportfreunden II am heutigen Samstag (14.30 Uhr) der Ball rollen - wenn auch nur auf dem in die Jahre gekommenen Kunstrasenplatz. »Auf Kunstrasen darf man keine Angst haben, sich weh zu tun. Da fällt man eben etwas härter und zieht sich auch schon mal Abschürfungen zu«, will Rob Reekers zum Hinrunden-Abschluss echte Kerle sehen: »Wir müssen knallhart zur Sache gehen, so wie es uns Siegen im Vorjahr vorgemacht hat.«
Die Ausflüge in das Siegerland stehen angesichts der weiten Anreise, der traditionell schwachen FCG-Auftritte sowie der regelmäßigen Niederlagen bei den Dalkestädtern allerdings nicht sonderlich hoch im Kurs. Und wegen der widrigen Bedingungen stänkert Fritz Grösche: »Ein echtes Loch. Von Oktober bis März ist es da ständig dunkel, die sehen ein halbes Jahr lang kein Tageslicht.«
Dennoch benötigt der FCG dringend Punkte - auch, um die mit 15 Zähler dekorierten Sportfreunde weiter auf Distanz zu halten: »Am Sonntag muss auf unserem Punktekonto vorne eine 2 stehen«, fordert Reekers. Aus diesem Grund stand in der vergangenen Woche verstärkt Kopfballtraining nach Standardsituationen auf dem Programm. »Bis zum Bochum-Spiel hatten wir nur ein Gegentor nach Standards kassiert - dann bekamen wir in zwei Partien gleich fünf Stück«, rückt der Niederländer wohl davon ab, künftig nach Eck- oder Freistößen »im Raum« zu decken und kehrt zu einer festen Zuordnung zurück.
Mit unverändertem Kader soll der Coup gelingen, wobei Reekers zum Manndecker-Pärchen Maximilian Heinrich/Sebastian Veith tendiert. »Beide haben in der zweiten Halbzeit gegen Schalke ihre Sache gut gemacht«, schickt der FCG-Coach seinen Kapitän Dirk Konerding vermutlich auf die Bank, wo ansonsten nur noch Marc Smith, Josef Das und Alexander Wiens Platz nehmen werden - die Ausfall-Liste ist lang.
»Wir setzen uns aber sicher nicht über vier Stunden in den Bus, um dann mit leeren Händen nach Hause zu kommen«, möchte Fritz Grösche auch vermeiden, dass die Stimmung auf dem Abschlussabend am morgigen Samstag schlecht wird, den die Mannschaft übrigens selbst organisieren muss: Erstmals wird vom Verein aus nämlich keine Weihnachtsfeier veranstaltet. Grösche: »Vielleicht haben wir das auch nicht verdient, denn wir konnten in der Hinserie nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten.«
Als Nachfolger für den entlassenen Hrvoje Vlaovic hat der FCG mehrere Kandidaten im Visier. Rob Reekers, Fritz Grösche und Marc Hunt werden am Sonntag an verschiedensten Spielorten vorbeischauen, um sich Eindrücke der potentiellen Neuzugänge zu verschaffen. Auf dem Wunschzettel ganz oben: Ein Regionalliga-Angreifer, der bei seinem derzeitigen Verein nur zweite Wahl ist.

Artikel vom 11.12.2004