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Bürgersaal wird nicht verkauft

Entscheidung für Loher Vereine

Von Thomas Hochstätter
Bad Oeynhausen-Lohe (WB). Der Loher Bürgersaal wird nicht verkauft. Stattdessen soll die Verwaltung versuchen, ihn zu verpachten. Diesen Auftrag erteilte der Finanzausschuss gestern Abend gegen die Stimmen der CDU-Vertreter. Im Rathaus anwesende Mitglieder von Loher Vereinen nahmen die Entscheidung zufrieden auf.

Für die Stadt ist der Besitz des Bürgersaals ein Zuschussgeschäft. Den Pachterträgen für den Saal und die angrenzende Gaststätte »Zur Höhe« von zuletzt jährlich 7 200 Euro stehen einer Prognose zufolge binnen zehn Jahren Bauunterhaltungskosten von jährlich 11 500 Euro entgegen. Deswegen hatte die Verwaltung den Verkauf vorgeschlagen. Für Vereine wie den Frauenchor Lohe, den Männergesangverein Liedertafel, den Sozialverband oder den Freibadförderverein ist der Loher Bürgersaal jedoch der einzige Treffpunkt. Auch für Familienfeiern wird der Saal gern genutzt.
So sagte denn auch SPD-Vertreterin Gisela Kaase gestern Abend im Finanzausschuss, der Saal werde in seiner jetzigen Form »dringend gebraucht«. Bei den günstig verpachteten Bürgerhäusern in Werste und Ovelgönne habe sich die Stadt auch »langfristig Kosten ans Bein gebunden«. Die Loher Bürger könnten erwarten, hier gleich behandelt zu werden. Bei einem Verkauf gebe die Stadt das Mitspracherecht aus der Hand.
Volker Brand (Grüne/BF) sagte im Gegensatz zur Grünen-Politik der vergangenen Legislaturperiode, es dürfe um des Sparens Willen nun nicht ein Bürgerhaus nach dem anderen geschlossen und damit die Stadtteil-Politik der siebziger Jahre rückgängig gemacht werden. Er sah allerdings die Chance auf höhere Pachterträge.
Wilhelm Ober-Sundermeyer (FDP) begründete seine Ablehnung des Verkaufs mit der Entwicklung anderer Bürgerhäuser. Ihm mache großes Kopfzerbrechen, was dort vor sich gehe. Dies Thema müsse in einer kommenden Sitzung behandelt werden.
Nur die fünf CDU-Vertreter stimmten für den Verkauf. Ihr Sprecher Peter Kaeseberg sagte, in Volmerdingsen hätten die Vereine nach dem Verkauf des Bürgerhauses auch eine neue Bleibe gefunden und in der Altstadt gebe es gar keinen angemessenen Saal. Wer das Defizit verringern wolle, müsse beim Sparen konsequent sein.

Artikel vom 10.12.2004