10.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gastfreundschaft in Moskau ist »umwerfend«

Schüler des Gymnasiums Beverungen bauen Kontakt zur russischen Partnerschule aus


Beverungen (wr). »Am meisten hat mich die Herzlichkeit der russischen Familien beeindruckt, bei denen wir untergebracht waren«, resümiert Matthias Kraemer (17) seine Erfahrungen nach acht Tagen »Moskau hautnah«. Matthias ist einer der 13 Russisch-Schüler, die in diesem Schuljahr am siebten russisch-deutschen Schüleraustausch des Gymnasiums Beverungen mit der »Moskauer Mittelschule Nr.873« teilnehmen.
Nach ihrer Rückkehr aus der russischen Hauptstadt ist sich die ganze Gruppe einig: »Die Gastfreundschaft der Moskauer ist umwerfend!«
Zum reichhaltigen Programm, das die neue Direktorin Tatjana Iwanowna Rylina mit ihrem Team für die Beverunger Gäste vorbereitet hatte, gehörten neben Unterrichtshospitationen, Besichtigungen und Museumsbesuchen auch ein faszinierender Abend im Moskauer Staatszirkus. Viel Spaß hatten die deutschen Schüler und ihre russischen Partner beim gemeinsamen Spielen und Musizieren in der Aula und einem spannenden Volleyballturnier im »Sport-Saal« der Schule. Der Ausflug aufs Land zum orthodoxen Wallfahrtskloster Sergijev Posad bescherte den Gästen eine tiefverschneite Landschaft mit minus fünf Grad Kälte.
»Moskau im Schnee zu erleben, während zu Hause der November graut«, das war für die Beverunger die schönste Begleiterscheinung ihres Russlandbesuchs, wie Sarah Finke (18) strahlend versichert. Ebenso wie Russischlehrer Werner Rüther und Geographielehrer Karl-Günter Marquardt wohnten alle Jugendlichen im Hochhäuser-Stadtteil Nagatino unweit der ehemaligen Zarenresidenz Kolomenskoje in russischen Familien, die sich rührend um ihre Gäste kümmerten. »So viele fremde Sachen habe ich noch nie in einer Woche gegessen«, meint Lydia Funk, und ihr Mitschüler Lars Wederhake (16) ergänzt: »An die Würstchen zum Frühstück habe ich mich allerdings nur schwer gewöhnt«.
Begleitet wurde die Gruppe von Kinderarzt Dr.Norbert Skrzipczyk aus Bad Driburg, der seine Kontakte zur »»Kinder-Poliklinik Nr.123« vertiefen konnte und demnächst zusammen mit den Beverungern eine Hilfsaktion starten will, da gute Medikamente in Russland immer noch Mangelware sind
Wenn die russische Partnergruppe im März nach Beverungen kommt, könne sie die Spenden direkt mit nach Moskau nehmen. Dann werden sich natürlich die dankbaren Moskaufahrer auch mit einem abwechslungsreichen Programm im Weserbergland revanchieren: »Eine Metro wie die haben wir nicht«, überlegt Henriette Franke aus Wehrden, »stattdessen werden wir vielleicht eine nette Fahrradtour organisieren - die ist nämlich in der Weltstadt Moskau kaum vorstellbar«.

Artikel vom 10.12.2004