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Orientierung für junge
Mütter und Migrantinnen

»In Via« startet Projekt »Frau und Beruf im Blick«

Von Ruth Matthes (Text und Foto)
Vlotho/Herford (VZ). »Regionen stärken Frauen« ist der Titel eines EU-Projektes, das nun auch im Kreis Herford eine konkrete Umsetzung gefunden hat. Das katholische Bildungswerk »In Via« ist Träger der neuen Beratungs- und Koordinierungsstelle »Frau und Beruf im Blick« in Herford. Landrätin Lieselore Curländer gab jetzt den offiziellen Startschuss.

Zielgruppe der »In Via«-Mitarbeiterinnen Ella Kraft und Marion Hadasch sind alle in der Gesundheitswirtschaft tätigen Frauen oder solche, die dort (wieder) einsteigen wollen. Dabei liegt ihr besonderes Augenmerk auf den Bedürfnissen junger Mütter, die ihre Ausbildung abgebrochen haben, und auf der Situation von Migrantinnen, die mit der deutschen Sprache zu kämpfen haben oder deren Ausbildungen in Deutschland nicht anerkannt werden. Weitere Themenschwerpunkte sind die Probleme von Wiedereinsteigerinnen und die Situation ungelernter Arbeitskräfte, die sich oft überfordert fühlen und in Krisenzeiten als erste ihre Anstellung verlieren.
»Diese Frauen brauchen Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, um ihre Zukunft nach ihren Wünschen besser gestalten zu können«, erklärte Curländer. Dies sei auch im Sinne der Arbeitgeber und des Staates.
Ella Kraft und Marion Hadasch, beide selbst berufstätige Mütter, bündeln die Angebote der verschiedenen Weiterbildungseinrichtungen und geben den Rat suchenden Frauen eine Orientierung in dem Dschungel der Möglichkeiten. »Falls wir Lücken im Weiterbildungsangebot entdecken, werden wir sie bei ÝIn ViaÜ selbst oder in Kooperation mit unseren Projektpartnern vom Anna-Siemsen- und Friedrich-List-Berufskolleg zu stopfen versuchen«, versprach »In Via«-Geschäftsführerin Ilona Demarczyk.
Dritter Anker im Netzwerk »für Frauen zur Orientierung und Qualifizierung im Gesundheits- und Dienstleistungsbereich im Kreis Herford« - so der genaue Projekttitel - sollen die Unternehmen sein. »Wir wollen nicht nur von den Frauen, sondern auch von den Arbeitgebern erfragen, welche Wünsche und welcher Bedarf bestehen«, erklärte Marion Hadasch. Nur so könnten beide Seiten optimal zueinander gebracht werden. Ihr schwebt zum Beispiel die gemeinsame Entwicklung von flexibleren Teilzeitmodellen, die Frauen mit Kindern die Integration in den Beruf erleichtern könnten, oder verlängerte Ausbildungszeiten für junge Mütter vor.
Das Büro des Projektes, das zunächst auf zwei Jahre angelegt ist, findet sich bei »In Via« in der Komturstraße 29 in Herford. Offene Sprechzeiten haben die Beraterinnen und Koordinatorinnen dienstags von 13.30 bis 18.30 Uhr sowie mittwochs und donnerstags von 9 bis 13 Uhr. Gesonderte Termine außerhalb dieser Zeiten können unter % 0 52 21 / 5 64 16 verabredet werden.

Artikel vom 14.12.2004