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SCP in der Außenseiter-Rolle

Derby im Hermann Löns-Stadion - HSV erwartet Preußen Münster II

Kreis Paderborn (en/MR). Der letzte Spieltag vor der Winterpause (bis zum 27. Februar) hat es auch in der Fußball-Verbandsliga in sich. Im Hermann Löns-Stadion erwartet der abstiegsgefährdete SC Paderborn 07 II den seit neun Spielen niederlagenlosen SC Delbrück zum Derby und Spitzenreiter Hövelhofer SV will mit einem Dreier gegen Preußen Münster II Platz eins verteidigen.

Hövelhofer SV - SC Preußen Münster II (So., 14.15 Uhr). Der Erste spielt gegen den Letzten der Verbandsliga - eine Konstellation, die für Hövelhofs Spielertrainer Stefan Weiß nur eine untergeordnete Rolle spielt: »Wir dürfen nicht auf die Tabelle schauen. In dieser Liga kann Jeder Jeden schlagen. Rhynern war auch Tabellenletzter und gegen die haben wir 0:1 verloren. Das sollte Warnung genug sein.« Was Weiß bestätigt: Mit vier Saisonsiegen hat das Schlusslicht bereits ebenso viele Dreier eingefahren wie der Liga-Achte aus Lünen. In personeller Hinsicht gibt's für den Coach derweil nur ein Sorgenkind. Martin Simov war am vergangenen Sonntag in einen Autounfall verwickelt und wird gegen die Münsteraner Reserve aufgrund einer leichten Gehirnerschütterung und Wirbelsäulenproblemen nicht zum Einsatz kommen. Bleibt abzuwarten, in welcher Formation die Gäste auflaufen. »Am Samstag endet die Regionalliga-Serie. Daher gehe ich davon aus, dass die Preußen mit einigen Verstärkungen von oben gegen uns antreten«, so Weiß, der bei den Seinen deutliche Verschleißerscheinungen erkannt hat: »Es macht sich jetzt bemerkbar, dass wir in jedem Spiel einen äußerst hohen Kraftaufwand betrieben haben. Wir sehnen die Winterpause herbei.«
SC Paderborn 07 II - SC Delbrück (So., 14.15 Uhr, Hermann Löns-Stadion). »Wir sind absoluter Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Wer in fünf Spielen nur einen Punkt holt, der geht mit sehr geringen Erwartungen in so ein Derby«, sieht Trainer Markus Gellhaus seine Mannschaft vor dem Duell gegen den SC Delbrück als Underdog. Mit Florian Fulland (wieder im Krankenhaus), Patrick Pfeng, Edmund Riemer und André Durdel fallen vier Langzeitverletzte weiterhin aus, die Tabellensituation (nur einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt) ist ebenfalls Besorgnis erregend. Dennoch hofft Gellhaus auf eine gewisse Lockerheit in seinem Team: »Meine Mannschaft kann am Sonntag nur positiv überzeugen und muss deshalb, auch wenn das unsere augenblickliche Lage eigentlich gar nicht zulässt, gelassen ins Spiel gehen.«
Sollte die Paderborner Reserve erneut nicht punkten, droht der Sturz auf einen Rang, der am Ende dieser Saison nicht zum Klassenerhalt reichen würde. Allerdings wäre das auch eine Platzierung, die der Gellhaus-Elf so fremd nicht ist. In den vergangenen beiden Jahren überwinterte sein Team auf einem Abstiegsplatz, rollte in der Rückrunde das Feld von hinten auf und wurde einmal Achter und einmal Fünfter.
Fünfter ist derzeit auch der Gast aus Delbrück, doch dabei soll's nicht bleiben. »Wenn wir auch diese drei Punkte noch holen, ist alles in Ordnung. Dann können wir beruhigt in die Winterpause gehen, die Akkus aufladen und im neuen Jahr nochmal richtig angreifen. Ob's dann sogar für ganz oben reicht, bleibt abzuwarten«, sagt Roger Schmidt. Was den DSC-Trainer besonders optimistisch stimmt: »Ich weiß, dass die Mannschaft ihr Potenzial im bisherigen Saisonverlauf noch nicht zu 100 Prozent abgerufen hat. Da ist noch Luft nach oben und das stimmt mich im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf sehr zuversichtlich.« Unabhängig davon, dass Schmidt in diesem Derby in Person der verletzten Javier Lombardia, Markus Winter und Michael Radtke wieder auf drei potenzielle Leistungsträger verzichten muss.
¥ Der SCP weist darauf hin, dass am Sonntag der Fan-Shop im Löns-Stadion geöffnet hat.

Artikel vom 11.12.2004