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Bayern, Toni Schumacher und 1,6 Millionen Ablöse


Osnabrück (üke). Der 21. September 2004. Dieser Tag war der bisherige Höhepunkt in der noch kurzen Trainer-Laufbahn des Claus-Dieter »Pele« Wollitz. Im DFB-Pokal traf der VfL Osnabrück im ausverkauften Piepenbrock-Stadion (18 415 Zuschauer) auf Bayern München. Dabei standen die Niedersachsen ganz dicht vor der Sensation, führten mit 2:1-Toren, und mussten dann in der letzten Minute nach einem Treffer von Roy Makaay die 2:3-Niederlage hinnehmen. »Dieses Spiel werde ich nie vergessen. Leider haben wir es nicht geschafft. Aber trotzdem herrschte eine Super-Atmosphäre. Trotz der Niederlage bekamen wir nach dem Pokal-Aus Komplimente aus ganz Deutschland«, erzählt der VfL-Coach und ergänzt: »Von solcher Klasse möchte ich mehr erleben.«
Doch es gibt bereits einige markante Daten, an die sich Wollitz immer wieder gern erinnert. So den 10. April 1984. »Damals habe ich bei Arminia Bielefeld ein Probetraining absolviert. Ich war mit meinem damaligen Trainer Dietlef Bitterberg auf der Alm. Herr Bitterberg gab mir wertvolle Tipps. Dazu gehörte auch der, Jörg Breski von der SpVg. Erkenschwick besser nicht ins Spiel zu bringen. Der war nämlich damals mein Konkurrent um einen möglichen Profivertrag.« Bitterberg steht mit Wollitz übrigens nach wie vor in bestem Kontakt.
Unvergessen wird für den Brakeler auch der Pokalsieg mit dem 1. FC Kaiserslautern 1996 bleiben. »Wir gewannen im Finale mit 1:0 gegen den Karlsruher SC.« Im Jahr zuvor hatte Pele das Pokalfinale mit dem VfL Wolfsburg noch mit 1:3-Toren gegen Borussia Mönchengladbach verloren. Auch sein bisher schönstes Tor hat er ganz fest in seinem Gedächtnis verankert: Dieses bedeutete im September 1996 das Tor des Monats in der ARD-Sportschau. Erzielt hatte es der Linksfuß im Uefa-Cup-Spiel zum 1:0-Erfolg gegen Bratislava.
Und auch das hat Geschichtswert: 1986 rissen sich der 1. FC Köln und Schalke 04 um das große Talent Pele. Das Rennen machten letztlich die Gelsenkirchener, obwohl Wollitz vorher schon einen Vertrag in der Domstadt unterschrieben hatte. »Toni Schumacher wechselte damals nach Schalke, kannte mich, und sorgte dafür, dass ich doch noch in Gelsenkichen landete«, erzählt Pele. Da den Schalkern damals die finanziellen Mittel fehlten, legte National-Torwart Schumacher sogar noch Geld dazu. Mit Toni Schumacher ist Wollitz noch bestens befreundet - übrigens auch mit Bernd Schuster.
Auch eine Ablösesumme ist rekordverdächtig: 1995 erhielt der VfL Wolsburg für Wollitz 1,6 Millionen Mark vom 1. FC Kaiserslautern.

Artikel vom 15.12.2004