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»Französisch ist ja leicht«

France-Mobil machte Station an der Grundschule Blasheim

Von Wilfried Mattner
Blasheim (WB). Kinder lernen bekanntlich schnell - gerade im Grundschulalter. Deshalb gehört inzwischen auch Fremdsprachenunterricht zum Lehrplan. Dass es nicht nur immer Englisch sein muss, wurde gestern beim Besuch des France-Mobils an der Grundschule Blasheim deutlich.
Begrüßten das France-Mobil: v.l. Charlotte, Laura, Merle, Simona und Nevin sowie Schulleiterin Ingrid Knaack und Marianne Schulz (r.) mit Céline Rethoré.
Hier hatte Marianne Schulz vor etwa einem Jahrzehnt eine Französisch-Arbeitsgemeinschaft (AG) ins Leben gerufen. »Gleich beim ersten Mal meldeten sich 70 Kinder«, ist die Grundschulpädagogin - sie beteiligt sich seit 31 Jahren aktiv am Partnerschaftsaustausch zwischen Lübbecke und Bayeux - noch heute stolz auf diesen Erfolg. Später waren es durchschnittlich 30 bis 40 Jungen und Mädchen, die mit ihrer Hilfe erste Schritte auf diesem Sprachsektor wagten. Vor drei Jahren endete die bislang letzte Französisch-AG mit einem zweitägigen Projekt über das Leben in unserem Nachbarland.
Sie wie auch Schulleiterin Ingrid Knaack bedauern, dass für eine solche AG kein Stundenkontingent mehr zur Verfügung gestellt werden kann, nachdem Englisch in den Lehrplan aufgenommen wurde. Umso mehr freuten sich beide darüber, dass es gelungen ist, das France Mobil an die Blasheimer Grundschule zu holen. Dabei handelt es sich um ein seit 2000 zwischen Deutschland und Frankreich bestehendes Projekt, in dessen Rahmen zwölf Referenten mit eigens ausgestatteten Fahrzeugen in Deutschland unterwegs sind, unterrichten und Informationsmaterial über Frankreich verteilen. Unterstützt werden sie von der Robert-Bosch-Stiftung, die für die Projektdauer die Kosten für Benzin und Übernachtung trägt. In Frankreich sind derzeit sieben junge Deutsche unterwegs, um dort in Schulen Deutsch zu vermitteln und über Deutschland zu informieren.
Nach Blasheim kam die 23-jährige Céline Rethoré, die ihre Magisterprüfung für »Französich als Fremdsprache« abgeschlossen hat und erste Erfahrungen während eines Praktikums in Düsseldorf sammelte. Mit ihrer unkomplizierten und frischen Art kam sie bei den Blasheimer Grundschüler bestens an. Céline brachte die etwas aufgeregten Mädchen und Jungen schnell zur Ruhe und schuf damit den Grad an Aufmerksamkeit, der erforderlich ist, um fremdsprachliche Grundbegriffe zu vermitteln. Nach kurzer Zeit konnten sich die Schüler in der neuen Sprache selbst vorstellen und kannten natürlich Begriffe wie Baguette, Croissant und Tour de France. Dies alles brachte Céline in einen leicht nachvollziehbaren Zusammenhang - mit einem Lied, das die Blasheimer Kinder begeistert aufnahmen. Und weil sie sich dabei auch noch bewegen konnten, machte es ihnen umso mehr Freude. Das galt auch für ein Spiel, bei dem abwechselnd Kinder aus einem Kreis heraus andere auf französisch ansprechen mussten. Ingrid Knaack und Marianne Schulz: »Das zeigt, wie einfach Kinder lernen, wenn ihnen der Stoff interessant und mit Freude vermittelt wird.«

Artikel vom 10.12.2004