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Richtiges Lüften ist wichtig

Schimmelbefall in der Wohnung ein häufiges Problem

Lübbecke (jug). »Ich denke mir immer: Jetzt hast du gerade alles sauber gemacht. Und jetzt geht das schon wieder los«, seufzt die ältere Dame. Für Anke Schiermeyer ein typisches Beispiel. »Schimmelbefall in der Wohnung ist immer ein Thema, vor allem Bad und Schlafzimmer sind betroffen«, erklärt die Abfall- und Umweltberaterin der Verbraucherzentrale.

Neben baulichen Fehlern sei vor allem falsches Lüftverhalten Grund dafür, dass der hartnäckige Schimmelbefall ständig wiederkehre. »Im Schlafzimmer möchten die meisten Leute natürlich kühl schlafen und heizen den Raum auch tagsüber nicht«, so Anke Schiermeyer.
Auch beim Schlafen gebe der Mensch jedoch immer eine gewissen Menge an Feuchtigkeit ab, die dann von der kalten Luft nicht ausreichend aufgenommen werde und sich stattdessen gerne an den Wänden niederschlage. Zur Schimmelvermeidung empfiehlt sie dagegen, auch Räume wie das Schlafzimmer tagsüber auf etwa 20 Grad zu beheizen, die Heizung abends abzuschalten und vor dem Schlafengehen einige Minuten zu lüften: »Dann ist die Luft auch angenehm kühl.« Die mit der Feuchtigkeit gesättigte wärmere Luft könne dann am nächsten Morgen rausgelüftet werden. Zweimal täglich sollten die Fenster mindestens für ein paar Minuten geöffnet werden, rät Schiermeyer. Auch zu große Temperaturunterschiede zwischen den Räumen böten für die Schimmelbildung leider eine gute Grundlage.
Betroffene konnten sich gestern beim Aktionstag auch ein Hygrometer ausleihen, um die Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden zu ermitteln, und so u.a. ein besseres Gefühl für das richtige Lüften zu bekommen. »Während der Heizperiode ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent optimal. Dauerhaft 70 Prozent sind allerdings wieder eine gute Grundlage für die Schimmelbildung.«
Über die Ursache und Entstehung von Schimmelpilz, seine Gefahren für die Gesundheit - »Schimmel macht krank und ist stark allergen« - und über wirksame Beseitigungsmaßnahmen informieren Faltblätter der Verbraucherzentrale. Diese gibt es in den Beratungsstellen in Espelkamp und Minden sowie in den Auslagen im Bürgerhaus in Lübbecke.

Artikel vom 10.12.2004