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Der richtige Baum ist Geschmacksache

Blaufichte oder Nordmanntanne: Ansturm beginnt in der dritten Adventswoche

Vlotho (han). In zwei Wochen ist Heiligabend - höchste Zeit, sich Gedanken über den Weihnachtsbaum zu machen. »Die Nachfrage ist schon sehr groß«, sagt Tannenbaumverkäuferin Irmgard Stille. 200 Vorbestellungen hat sie bereits angenommen - mehr als in den vergangenen Jahren.

Gemeinsam mit ihrem Mann Wilhelm möchte die Winterbergerin den Kauf einer Tanne zum weihnachtlichen Erlebnis für die gesamte Familie machen. Die Kunden können auf der Plantage, auf der man eine schöne Aussicht auf das Weserbergland mit seinen Tälern und Hügeln hat, nicht nur einen Baum in Ruhe aussuchen, sondern auf Wunsch das Prunkstück fürs Fest auch selbst fällen. »Viele Eltern nutzen das Angebot, weil es für Kinder in der heutigen Zeit etwas Besonderes ist, den eigenen Baum selbst abzusägen«, wissen die Stilles.
Mit heißen Getränken und leckeren Keksen wird der vorweihnachtliche Einkauf zusätzlich versüßt. Auf der Plantage am Ruschberg stehen 4500 Bäume - von mannshohen bis hin zu ganz kleinen. Das Angebot umfasst sowohl Blaufichten als auch Nordmanntannen. Persönlich favorisiert er die Blaufichte, sagt Wilhelm Stille: »Sie piekst vielleicht ein bisschen, wegen ihres gleichmäßigen Wuchses und der Stabilität der Zweige ist sie für mich aber immer noch der schönste Weihnachtsbaum.«
Letztlich ist die Wahl des schönsten Weihnachtsbaumes reine Geschmacksache. Friedhelm Stelzer, der seine Bäume auf dem Bonneberg und neuerdings auch am Marktkauf anbietet, schwört auf die Nordmanntanne: »Sie ist leichter aufzustellen, die Nadeln halten sich länger und es gibt kaum noch einen Preisunterschied zur Blaufichte.« Er verkauft deshalb ausschließlich die »Nordmänner«, die er frisch geschlagen aus dem Lipperland bezieht.
Die »heiße Phase« des Christbaum-Verkaufs ist nach seiner Erfahrung stets die letzte Adventswoche. Doch auch schon jetzt habe er viele Bäume verkauft. Viele Kunden sieht er vor dem Fest sogar zweimal: »Der Trend zum Zweitbaum im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon ist ungebrochen«, berichtet Stelzer.
Erfreulich für die Kunden: Nach Angaben der Vlothoer Baumverkäufer sind die Preise stabil geblieben.
Wer lange an seinem grünen Prunkstück Freude haben will, sollte folgende Tipps beherzigen: Beim Kauf auf die Schnittfläche achten: Nur ein helles Stammende signalisiert, dass der Baum frisch geschlagen wurde. Ist es dagegen dunkel oder schwarz, sollte man die Finger vom Baum lassen. Da der Stamm aber auch vom Händler nachgesägt worden sein kann, gibt es einen weiteren Frische-Test: die Nadeln zum Stamm hin zurückstreifen. Wenn dabei viele Nadeln abfallen, ist das Exemplar bereits etwas älter.
Egal, ob man den Weihnachtsbaum im Topf oder geschlagen kauft, er sollte in der guten Stube stets feucht und in heller Umgebung aufgestellt werden. Gut geeignet sind deshalb befüllbare Christbaumständer. Da der Baum lange Zeit nach dem Schlagen noch Wasser aufnimmt, darf das Nachgießen nicht vergessen werden.

Artikel vom 10.12.2004