31.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Olympische Spiele

Gold und Silber in die Region

Medaillen-Jubel war bei den deutschen Olmpioniken in Athen rarer als bei früheren Olympischen Sommerspielen. Mit Dressurreiter Hubertus Schmidt aus Borchen-Etteln konnte sich die Menschen in Ostwestfalen-Lippe allerdings über einen heimischen Olympiasieger freuen. Sechs Handballer des TBV Lemgo erkämpften im Dress des deutschen Teams Silber.

Die erfolgreichen Olympia-Handballer des TBV Lemgo: Florian Kehrmann, Christian Schwarzer (mit Sohn Kian), Volker Zerbe, Daniel Stephan und Christian Ramota (von links). Es fehlt Markus Baur.

48 Medaillen standen am Ende der Olympischen Sommerspiele für die 450 deutschen Athelten zu Buche, nach 65 in Atlanta und 56 in Sydney. In Athen gab es 14 Goldmedaillen für deutsche Sportler, 16 Silberplaketten und 18 Bronzemedaillen.
Die USA (35 x Gold - 39 x Silber - 29 x Bronze) führten erneut die Nationenwertung an. China (32 - 17 - 14) schob sich in der Nationenwertung erstmals auf Platz zwei vor Russland (27 - 27 - 38).
Nichts zu deuteln gab es bei Olympia an der überragenden Kanu-Flotte, die angeführt wurde von der 42 Jahre alten Paddel-Legende Birgit Fischer. Die erfolgreichste deutsche Olympionikin krönte ihr Comeback mit Gold im Vierer- und Silber im Zweier-Kajak. Acht olympische Goldmedaillen hat die Brandenburgerin nun in ihrem Besitz. Die erste gewann sie 1980 in Moskau, die bislang letzte 24 Jahre später in Athen.
Ein regelrechter Medaillensegen ging auf die deutschen Reiter hernieder - so schien es zunächst. Aber nur die deutsche Dressur-Equipe mit Ulla Salzgeber, Heike Kemmer, Martin Schaudt und Hubertus Schmidt aus Borchen-Etteln durfte sich über Mannschaftsgold freuen. Die Vielseitigkeitsreiter verloren ihre Goldmedaillen im Einzel und in der Mannschaft. Einzelsiegerin Bettina Hoy wurde wegen zweimaliger Überquerung der Startlinie nachträglich disqualifiziert.
Auch die deutschen Springreiter siegten mit der Mannschaft - später ging auch dieses Gold wieder verloren, weil Ludger Beerbaums Pferd mit einer nicht angemeldeten Salbe behandelt worden war. Das Team wurde auf den Bronzeplatz zurückgestuft.
Mitreißenden Sport bot die deutsche Handball-Nationalmannschaft, die erst im olympischen Finale mit 24:26 an Kroatien scheiterte. Dem Silber-Team gehörten mit Christian Schwarzer, Markus Baur, Florian Kehrmann, Volker Zerbe, Christian Ramota und Daniel Stephan gleich sechs Spieler des TBV Lemgo an.
Zu den Enttäuschungen in Athen aus deutscher Sicht gehörte der Auftritt der Leichtathleten, die lediglich zwei Silbermedaillen erkämpften.
Auch Schwimm-Weltrekordlerin Franziska van Almsick wurde über 200 Meter Freistil nur Fünfte und konnte sich ihren Traum vom Olympiagold auch bei ihren vierten Spielen nicht erfüllen.

Artikel vom 31.12.2004