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VHS: weniger Personal, weniger Geld, weniger Kurse


Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). Mit einem Griff in die Rücklage und weniger Kursen im Angebot wird der Volkshochschul-Zweckverband der Städte Büren, Delbrück, Salzkotten und Bad Wünnenberg in das nächste Jahr starten. Damit wurden die Verbandsmitglieder in ihrer ersten Sitzung in der neuen Legislaturperiode konfrontiert. Verminderte Landeszuschüsse und eine hauptamtliche Kraft weniger sind die Gründe dafür, dass es auch bei der VHS Einschränkungen geben wird. Da der Zweckverband derzeit nur noch zwei hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter beschäftigt, wird es im kommenden Jahr auch weniger Zuschüsse vom Land geben. Die Verbandsumlage (derzeit rund 122 000 Euro/1,38 Euro pro Einwohner) soll aber dennoch nicht erhöht werden. Um den Haushalt ausgeglichen gestalten zu können, sollen der Rücklage rund 11 000 Euro entnommen werden. So schmilzt der »Notgroschen« des Zweckverbandes Ende 2005 auf 18 000 Euro zusammen. Das Haushaltsvolumen des Zweckverbandes verringert sich im nächsten Jahr insgesamt um rund 62 000 Euro auf knapp 536 000 Euro. Die größten Einnahmen im Vermögenshaushalt werden wieder mit den Hörerbeiträgen erzielt. Sie reduzieren sich allerdings um 16 000 Euro auf 190 000 Euro.
Verzichten müssen die VHS-Hörer künftig auf die Junge VHS, auf die Ländertage und auf die Berufsorientierung. Obwohl die beiden hauptamtlichen Dozenten schon jetzt deutlich mehr als die geforderten Kurse anböten, müssten nach der personellen Reduzierung Einschränkungen gemacht werden, so der Leiter der Hauptgeschäftsstelle in Salzkotten, Dr. Rolf Dietz. Dennoch glaubt Dietz nicht, dass es künftig weniger VHS-Hörer geben wird. Nur könne man nicht mehr alle Wünsche erfüllen. Insgesamt wird die VHS im ersten Semester 2005 433 Kurse in 30 Orten anbieten. 185 Dozenten werden rund 5800 Stunden unterrichten. Dabei fallen 20 Prozent der Kurse in die Bereiche Sprachen (elf Sprachen sind im Angebot), Gesundheit und EDV.
Insgesamt nutzten im auslaufenden Jahr 10 100 Teilnehmer in 726 Kursen und 9500 Unterrichtsstunden das VHS-Angebot. Damit umfasste das Stundenvolumen das Doppelte von dem, was gesetzlich vorgesehen sei, so Dr. Rolf Dietz. Besonders gefragt waren Kurse in den Bereichen Eltern und Erziehung, Kunst, EDV, Sprachen, Psychologie und Gesundheit. Nicht so gut kamen Umwelt, Politik und Kreativität an. Das neue Programm der VHS wird Ende Dezember erscheinen.
Vorsitzender des VHS-Zweckverbandes der vier Städte bleibt auch weiterhin der Delbrücker Friedrich Balsliemke, der dieses Amt seit 1980 ausübt. Ihm gab die Versammlung auch weiterhin das Vertrauen. Sein Stellvertreter ist der Wewelsburger Johannes Hillebrand. Die Nachfolge von Verbandsvorsteher Konrad Rump tritt Michael Dreier an.

Artikel vom 09.12.2004