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Kanzler reagierte barsch

Trotz Widrigkeiten Adoption befürwortet


Zum Thema Adoptionen:
Die Empfehlung des Bundeskanzlers Gerhard Schröder, alle Deutsche mit offenen Herzen und großer Wohnung sollten ein Kind adoptieren, ist sicherlich eine gute und soziale Idee. Allerdings: Wer diese Empfehlung in die Tat umsetzen möchte, hat erhebliche Probleme. Es sei denn, er ist zufällig Bundeskanzler und hat den entsprechenden Kanzlerbonus. Der Kanzler hatte bei der Adoption eines dreijährigen Mädchens aus Russland einen erheblichen Erklärungsnotstand.
In Deutschland bestehen klare Regelungen zur Adoption. Unter anderem ausgeschlossen sind Bewerber, wenn ein Elternteil 40 Jahre älter als das Kind ist (der Kanzler ist 57 Jahre älter). Desgleichen ist es unmöglich, wenn Bewerber mehrmals geschieden sind (Schröder ist in der vierten Ehe) - genau wie Eltern, die mit der Erziehung des Kindes überfordert wären, da sie aus beruflichen Gründen abwesend sind (Schröder ist ein Vater aus der Ferne, er lebt in Berlin, seine Angehörigen wohnen in Hannover). Trotz all dieser bekannten Widrigkeiten wurde die Adoption befürwortet. Terre des hommes hat Schröder auf die Ungereimtheiten angesprochen, dieser reagierte äußerst barsch. Es wurde eine einstweilige Anordnung vom Amtsgericht Hamburg gegen das Kinderhilfswerk erlassen.
EKKEHARD AHLAND33758 Schloß Holte-Stukenbrock

Artikel vom 10.12.2004