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Zwei Stühle für James Ensor

MARTa-Projekt: Firma Frommholz baut Sitzmöbel von Jung-Designern


Herford (kop). »Ein Stuhl für James Ensor« - dieser Aufgabe stellten sich in den vergangenen Wochen 21 junge Leute zwischen 15 und 21 Jahren aus dem Kreis Herford sowie aus Bielefeld, Bad Oeynhausen und Augustdorf. Im Rahmen des MARTa-Projektes besuchten sie die Ausstellung »Bitte nehmen Sie Platz, Herr Ensor« sowie die Möbelgeschichtliche Abteilung im Lippischen Landesmuseum Detmold.
Die Erfahrungen dieser Exkursionen und ein Besuch bei der Firma Frommholz in Spenge gaben die Impulse für die individuellen Entwürfe der Jugendlichen. In der MARTa-Design-Werkstatt erhielten sie außerdem von Museumspädagogin Ulrike Goll und Designer Oliver Schübbe grundlegende Informationen über Entwurf, Design und Produktion eines Sitzmöbels.
Dann machten sich die Nachwuchsdesigner ans Werk und bauten einen Stuhl für James Ensor. Zwei Stühle wurden schließlich in der Werkstatt von Firmenchef Dirk-Walter Frommholz, Tischlermeister Matthias Schwarz und Tischler Friedel Sanne mit Unterstützung der Teilnehmer aus 21 Modellen ausgewählt. Frommholz war sichtlich beeindruckt von den Kreationen der jungen Leute: »In diesen Modellen steckt viel Kreativität und Innovation.« Die Gruppe und die Fachmänner entschieden sich schließlich für folgende Modelle: einen Stuhl ohne Sitzfläche von Maureen Heuermann aus Brake und ein Modell, das eher einer Skulptur gleicht - von Arnika Ahldag aus Herford und Thomas Fritsch aus Bad Oeynhausen.
»Ich habe einen Stuhl geschaffen, auf dem man nicht sitzen kann, weil James Ensor ein unbequemer Maler für die Gesellschaft war«, erläuterte Maureen Heuermann. Die verschiedenen Teile des Stuhles sollen auf die vielen Gedanken hinweisen, die Ensor sich gemacht hat und auf seine verschiedenen Maltechniken. Der Entwurf von Thomas Fritsch und Arnika Ahldag mit seiner fließenden Form ist erst auf den zweiten Blick als Stuhl zu erkennen und spielt auf den Masken-Maler an.
In der kommenden Woche werden Mitarbeiter von Frommholz die beiden ausgewählten Stühle gemeinsam mit den jungen Leuten bauen. Sie finden dann einen Platz in der MARTa-Ausstellung, ebenso wie die kleinen Modelle.

Artikel vom 09.12.2004