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E.ON-Strom
wird teurer

2,3 Prozent mehr

Von Andrea Pistorius
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Nach dem Gaspreis steigt nun auch der Strompreis. Das teilte der Vorstand des regionalen Energieversorgers E.ON Westfalen Weser AG gestern mit. Betroffen sind 740 000 Privatkunden im gesamten Versorgungsgebiet. Stukenbrock und Stukenbrock-Senne werden von der E.ON versorgt, der Rest der Stadt von der RWE.

Die Anhebung soll zum 1. März 2005 wirksam werden und fällt je nach Wohnort der Stromkunden unterschiedlich aus. Das Unternehmen verbindet nämlich die betriebswirtschaftlich begründete Verteuerung der elektrischen Energie mit der vom Land geforderten Harmonisierung der Tarife im gesamten Netzgebiet.
Zur Zeit gibt es bei der E.ON Westfalen Weser AG drei unterschiedliche Stromtarife in den ehemals selbständigen Versorgungsgebieten EMR, Pesag und Wesertal, die im September 2003 fusionierten. Der Durchschnittshaushalt muss mit einer Preissteigerung von 6,4 Prozent rechnen (das Unternehmmen versteht darunter eine dreiköpfige Familie, die 3 500 Kilowattstunden Strom im Jahr verbraucht). Wer früher Pesag-Kunde (Stukenbrock und Stukenbrock-Senne) war, kommt noch gnädig mit einer Verteuerung von 2,3 Prozent davon; die EMR-Kunden müssen sich auf 6,8 Prozent einstellen; und die Wesertaler haben einen Aufwärtssprung von 10,5 Prozent zu verkraften.
Vorstandsmitglied Hans-Peter Villis bedauerte gestern, dass unmittelbar nach dem Gaspreis nun der Strompreis angehoben werden müsse. Gleichzeitig betonte er, dass trotz dieser für die Privatkunden unerfreulichen Entscheidung die E.ON Westfalen Weser AG noch immer zu den günstigen Anbietern von Gas, Strom und Wasser in der Bundesrepublik zähle. Villis machte auch darauf aufmerksam, dass die Verbraucherkosten für elektrische Energie zwei Jahre lang stabil geblieben seien. Eine zeitlich befristete Garantie für den neuen Tarif wollte er noch nicht geben.
Gleich mehrere äußere Zwänge machte Unternehmenssprecher Meinolf Päsch für die Preisanhebung verantwortlich: das »hohe Niveau der Strompreise« auf den internationalen Märkten, die Verteuerung der Energie-Rohstoffe, der Anstieg von Transport- und Frachtpreisen, Steuerbelastungen und die Verpflichtung, alternativ gewonnene Energie ins hauseigene Netz einzuspeisen.
Mit den 10 000 Industriekunden im Netzgebiet hat die E.ON Westfalen Weser AG individuelle Vertragsverhandlungen aufgenommen; 7 000 von ihnen haben inzwischen unterschrieben. Sie haben nach Auskunft von Hans-Peter Villis im Durchschnitt Verteuerungen zwischen 25 und 30 Prozent akzeptiert.

Artikel vom 08.12.2004