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Erste evangelische Kirche

Schlosskapelle vor 350 Jahren der St. Ursula geweiht

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Die Kapelle des Schlosses, 1654 der heiligen Ursula geweiht, ist dieses Jahr bereits groß herausgekommen. Das Kirchweihfest vor 350 Jahren gilt als Ursprung des jährlichen Pollhans-Marktes. Friedrich Moos öffnete für das WESTFALEN-BLATT die Tür der Kapelle.

Mit dem Kauf der Grafschaft Rietberg durch Friedrich Ludwig Tenge kommt das Jagdschloss mit der Kapelle in den Besitz des Osnabrücker Kaufmanns. Und der ist evangelisch - von 1848 bis 1981 diente die Kapelle den evangelischen Christen als Gotteshaus. Sie war die einzige evangelische Kirche am Ort, wurde 1945 vergrößert und vor 30 Jahren zurück in den Originalzustand versetzt. 1981 wurde die Versöhnungskirche eingeweiht, 1961 war die Friedenskirche in Stukenbrock fertig geworden.
Als Friedrich Moos und Ehefrau Marianne vor 29 Jahren ins Schloss einzogen, lebten sie sieben Jahre lang auf einer Baustelle. Das erste Weihnachten haben sie noch in der Schlosskapelle gefeiert, heute finden ein oder zwei Hochzeiten im Jahr dort statt. »Die Paare bringen ihren Pfarrer mit oder ich besorge ihnen einen«, berichtet Moos. Auch eine gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft ist hier schon geschlossen worden.
Den kleinen Turm, in dem man die Glocke am Strang ziehen musste, gibt es nicht mehr. Dafür aber die ursprünglichen Kirchenbänke mit Platz für 40 Besucher, den Altar mit Bild und eine kleine Orgel.

Artikel vom 08.12.2004