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GABI lehnt Senkung der
Altersgrenze auf 22 Jahre ab

Bauplatz-Vergaberichtlinien in Ostenland ändern

Delbrück/Ostenland (sis). Von den 29 Bauplätzen, die die Stadt im Baugebiet »Beringmeier I« in Ostenland anbietet, sind bereits 21 an Bewerber vergeben worden. Berücksichtigt wurden Bewerber, die Ostenländer im Sinne der Vergabebedingungen sind (Wohnen oder Arbeiten in Ostenland) und mindestens 25 Jahre alt sind sowie nicht über ein Wohnhaus oder einen Bauplatz in der Stadt Delbrück verfügen. Um die acht freien Bauplätze Ostenländern anbieten zu können, schlägt die Verwaltung den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses in der heutigen Sitzung (18 Uhr) vor, das Mindestalter auf 22 Jahre herabzusetzen.

Zu der erneuten Änderung der Vergaberichtlinien nimmt die GABI-Fraktion Stellung: »Die jetzt gültigen Vergaberichtlinien sind gerade mal zwölf Monate alt. Von der einst hochgelobten ÝBauplatzvergabepraxisÜ in Delbrück bleibt allmählich nichts mehr übrig. Es stellt sich die Frage, ob es eine realistisch Einschätzung ist, dass so junge Erwachsene über das finanzielle Potenzial verfügen, sich ein Eigenheim zu bauen«, so Susanne Hombergs, GABI-Delbrück Fraktionsvorsitzende.
»Oder ist hier die Förderung von ÝFamilieneigentumÜ im weiteren Sinne politisch beabsichtigt? Wir, die GABI-Fraktion, meinen, dass die Vergaberichtlinien eine Entscheidungsgrundlage dafür sein sollten, preisgünstige städtische Baugrundstücke nach sozialen Gesichtspunkten zu vergeben. Hier sind in erster Linie Familien mit Kindern zu berücksichtigen«, betont Hombergs.
Die GABI spricht sich gegen den Veränderungsvorschlag aus: Statt das Zuteilungsalter zu senken, müsse die Vorgabe, in Ostenland zu wohnen oder zu arbeiten aufgegeben werden. »Bauwillige aus anderen Ortsteilen, die auf Grund von fehlenden Bauplatzangeboten bisher nicht berücksichtigt werden konnten, sollten eine Chance bekommen«, so die GABI-Vorsitzende. Grundsätzlich seien die Vergaberichtlinien dahingehend zu überprüfen, ob es weiterhin sinnvoll sei, das Kriterium »Wohnen und Arbeiten« im jeweiligen Ortsteil in den Fordergrund zu stellen. »Delbrück wirbt mit dem Slogan: Ýzehn Orte - eine StadtÜ, diese Verbundenheit sollte auch für die Vergabe städtischer Baugrundstücke gelten,« so Susanne Hombergs.
Auf Nachfrage des WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATTes sagte Hauptamtsleiter Heinz Börnemeier, dass es bisher zehn Interessenten für die Bauplätze gegeben habe, die zwischen 22 und 24 Jahre alt seien. »Ob diese Interessenten nun wirklich einen Platz kaufen, falls beschlossen wird, die Altersgrenze herabzusetzen, weiß ich natürlich nicht«, sagte Börnemeier.

Artikel vom 09.12.2004