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Beim Vater in der Lehre

Goldener Meisterbrief für August Grewe

Blasheim (HoG). Vor 50 Jahren hatte er seine Prüfung zum Schmiedemeister abgelegt, gestern erhielt August Grewe aus Blasheim, Stockhauser Straße 6, aus der Hand von Innungsobermeister Heinz-Werner Grewing den Goldenen Meisterbrief.
Heinz-Werner Grewing überreichte gestern August Grewe, hier mit seiner Frau Helga, den Goldenen Meisterbrief. Zu den ersten Gratulanten gehörte auch Thomas Brinkmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland (rechts). Links im Bild Heinz-August Grewe.Foto: Horst-H. Griepenstroh
Auf der Stätte 65 in Blasheim hatte der Meisterjubilar, Jahrgang 1925, das Licht der Welt erblickt. In der elterlichen Schmiede, die gegen 1880 von seinem Großvater Heinrich Horstmann gegründet worden war, ging er bei seinem Vater in die Lehre, die er 1942 mit der Gesellenprüfung abschloss. Ein Jahr später wurde sein beruflicher Werdegang durch die Einberufung zum Wehrdienst für zwei Jahre unterbrochen. Nach Kriegsende war er bis zur Meisterprüfung im Dezember 1954 im Betrieb seines Vaters beschäftigt.
Auch nach der Meisterprüfung bildete sich August Grewe beruflich ständig weiter. Im Dezember 1961 legte er die Prüfung zum Hufbeschlagschmied ab, ein Jahr später die Prüfung zum Schweißfachmann. Die Leitung des väterlichen Betriebes hatte er bereits im Juni 1948 übernommen, wobei er jedoch auf die Unterstützung des Vaters zählen konnte. 1952 war die alte Schmiedewerkstatt durch einen Neubau ersetzt worden.
Die Zeiten haben sich geändert. Aus dem Schmiedemeister August Grewe wurde der Metallbauermeister August Grewe. So änderte sich auch das Berufsfeld. 1955 wurde das Angebot erweitert, ein Landmaschinenhandel mit Reparaturwerkstatt und eine Bauschlosserei angeschlossen.
Der Gesundheitszustand erlaubte es August Grewe nicht, bis zum normalen Eintritt in das Rentenalter seinen Betrieb zu leiten. Diese Aufgabe übernahm 1979 seine Frau Helga. Inzwischen ist Sohn Heinz-August Grewe in die Fußstapfen seines Vaters getreten und leitet seit drei Jahren den Betrieb.
August Grewe bildete in seinem Berufsleben neun Lehrlinge aus, wobei die ersten Lehrlinge damals buchstäblich Familienanschluss hatten. Sie hatten zwar ihr eigenes Zimmer im Haus Grewe, nahmen jedoch mit der Familie gemeinsam ihre Mahlzeiten ein.

Artikel vom 08.12.2004