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Zur Sicherung der Jobs
Sparpaket vereinbart

Medienfabrik will Kosten um 1,5 Millionen drücken

Gütersloh (mdel). Die Krise auf dem Werbemarkt macht der Medienfabrik weiterhin zu schaffen. Nachdem im Laufe des Jahres bereits zehn von 137 Beschäftigten gehen mussten, hat das Unternehmen mit der Mitarbeitervertretung jetzt ein Kostensenkungspaket vereinbart. Geschäftsführer Stefan Postler hofft, dass sich weitere Einschnitte damit vermeiden lassen.

Das Sparpaket hat ein Volumen von 1,5 Millionen Euro. Ein Kernpunkt der Vereinbarung ist die Flexibilisierung des 13. Monatsgehalts. Es ist künftig am Unternehmenserfolg gekoppelt. »Sollten wir wider Erwarten in schweres Fahrwasser geraten, zahlen wir nichts aus. Bessert sich die wirtschaftliche Lage, können die Mitarbeiter bis zu anderthalb Monatsgehälter zusätzlich bekommen«, erklärt Postler. Auf längere Arbeitszeiten müssen sich die 30 Mitarbeiter der Technik (Vorstufe/Druck) einstellen. Statt 37,5 Stunden in der Woche sind sie künftig 40 Stunden für die Medienfabrik tätig. Gesenkt werden sollen zudem die Sachkosten. »Verträge mit Lieferanten wurden nachverhandelt«, so der Geschäftsführer, »und wenn wir künftig einen Mietwagen benötigen, dann kann dieser auch eine Nummer kleiner ausfallen.«
Dem Kostensenkungspaket haben nach seinen Angaben 96 Prozent der Mitarbeiter zugestimmt. Eine Arbeitsplatzgarantie ist mit der Vereinbarung nicht verbunden. In der Gründungsphase befindet sich ein Betriebsrat.
Als Grund für die Maßnahmen führt der Geschäftsführer den Preisverfall auf dem Werbemarkt an. Auch seien Produkte wie das Magazin zur Fernsehsendung »Deutschland sucht den Superstar« nicht so gut verkauft worden wie im Jahr 2003. »Wir mussten den Druck rausnehmen«, sagt Postler. Den kommenden Jahren sieht er positiv entgegen - unter anderem, weil die Medienfabrik mit der FIFA ein Paket für die WM 2006 geschnürt hat. Die dafür zuständige Abteilung will er im kommenden Jahr sogar verstärken.
Einen Kooperationsvertrag schloss die Mohn Media-Tochter im Rahmen einer Vertriebsoffensive mit der Deutschen Presseagentur (dpa). Künftig kann die Medienfabrik auf die weltweiten Dienste der dpa zurückgreifen. »Ein vollkommen neuer Ansatz in der Unternehmenskommunikation«, erklärt Postler.
Einen weiteren Erfolg, der Hoffnung für die Zukunft macht, fuhr die Ideenschmiede von der Carl-Bertelsmann-Straße am Freitag ein. Die Mitarbeiterzeitung der Post - von der Medienfabrik erstellt - wurde von der Deutschen Public Relations Gesellschaft als beste in ganz Deutschland ausgezeichnet.

Artikel vom 09.12.2004