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Anwalt der Sozialen Marktwirtschaft

Unternehmerverband: Köhne zu seinen Zielen - Vertrag mit Klatt verlängert


Kreis Gütersloh (mdel). Mit dem Tod von Rudolf Miele ist beim Unternehmerverband des Kreises Gütersloh eine Ära zu Ende gegangen. Nach mehr als 30 Jahren wurde jetzt mit Fritz Köhne ein neuer Vorsitzender gewählt. Gestern äußerte sich der 60-jährige geschäftsführende Gesellschafter der Blankemeyer-Gruppe (»Marten«) zu seinen Zielen.
»Wir verstehen uns als Anwalt der Sozialen Marktwirtschaft«, erklärte Köhne. Der Unternehmerverband wolle nicht zusehen, wie das Land immer tiefer in den Abwärtsstrudel aus hohen Arbeitskosten, steigender Massenarbeitslosigkeit, unfinanzierbaren Sozialsystemen, wachsenden Staatsschulden und dauerhafter Wachstumsschwäche gerate. Ein Gegenmittel seien neue Tarifverträge, wie sie zum Beispiel in der Metallindustrie geschlossen worden seien. Sie erlaubten firmenspezifische Vereinbarungen. Gespräche hierzu würden auch im Kreis Gütersloh geführt.
Forcieren will der Unternehmerverband die Öffentlichkeitsarbeit und die Mitgliederwerbung. Derzeit gehören 160 Firmen dem Verband an. »Mit dem Grad der Organisiertheit sind wir nicht zufrieden«, sagte der neue Vorsitzende. Ziel sei es, mittelfristig 200 Unternehmen für den Verband zu gewinnen. Zu dessen Leistungen zählen Beratung und Prozessvertretung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen, Angebote für die Aus- und Weiterbildung oder auch die politische Arbeit in den 13 Kommunen des Kreises Gütersloh. Unter der Geschäftsführung von Dr. Helmut Klatt beschäftigt der Verband zehn Mitarbeiter, vier davon in Teilzeit.
Ein Thema der Zukunft wird angesichts der demographischen Entwicklung die Ausbildung sein. Wie schwer es mitunter ist, Kandidaten für offene Stellen zu finden, erlebt Fritz Köhne im eigenen Betrieb. »Wir würden fünf Leute zum Fleischer ausbilden, aber es bewirbt sich keiner«, sagte der Geschäftsmann, der ehrenamtlich auch Präsident des Bundesverbandes der deutschen Fleischwarenindustrie ist. Der Unternehmerverband sucht den Kontakt zu Schulen und bietet Materialien an.
Am Herzen liegt Fritz Köhne die A 33. Dass der Lückenschluss zwischen Bielefeld und Borgholzhausen immer wieder verschoben wurde, ist für ihn »ein Trauerspiel ohne Ende.« Der Ausbau müsse schnellstmöglich vorangetrieben werden.
Dr. Helmut Klatt wird dem neuen Vorsitzenden weiter zu Seite stehen. Der Geschäftsführer wird zwar im August 2005 65 Jahre alt, doch wurde sein Vertrag bis Ende Dezember 2006 verlängert. »Die Kontinuität in der Geschäftsführung ist uns wichtig«, sagte Köhne.

Artikel vom 07.12.2004