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4:1-Führung reicht nicht zum Sieg

Sandra Groß steuerte sowohl im Damen-Doppel als auch im Mixed einen Punkt für Badminton-Landesligist FC Lübbecke bei, Fotos: Günter Pollex

Badminton-Landesliga: FC Lübbecke »nur« 4:4 bei Verfolger Mindener BC

Von Volker Krusche
Minden/Lübbecke (WB). Keinen Boden verloren - aber auch keinen gewonnen. Badminton-Landesligist FC Lübbecke büßte zwar am letzten Hinrunden-Spieltag seinen ersten Punkt ein, das 4:4 beim einzig ernsthaft verbliebenen Verfolger Mindener BC wird angesichts der weiterhin erstklassigen Ausgangsposition in Sachen Aufstieg jedoch als gutes Ergebnis angesehen. Allerdings verspielte der Tabellenführer dabei eine klare 4:1-Führung.

Ohne den wegen einer Bänderdehnung pausierenden Stephan Frenkel blieb das Damen-Doppel seiner bisherigen Linie treu und ließ dem Gegner keine Chance. Natascha Bernhard und Sandra Groß, die in den sieben vorangegangenen Partien nicht einmal der Gegnerschaft hatten gratulieren müssen, ja, ihr noch nicht einmal einen Satzgewinn gestatteten, beherrschten auch das Spiel gegen Ina Bulmahn und Simone Linnemöller und sorgten mit dem 15:11 und 15:6 für die 1:0-Führung des FC Lübbecke.
Dann folgte ein Marathon-Match. 80 Minuten fighteten Jens Willmann und Andi Wiele, bevor sie im zweiten Herren-Doppel am Ende doch noch mit 17:14, 9:15 und 7:15 den Kürzeren zogen. Erfolgreicher war dagegen das erste Doppel des FCL. Patrick Frenkel und Torsten Krieger bleiben auch nach ihrem achten Auftritt in dieser Saison ungeschlagen. Gegen Philipp Roessler und Kai Schulz büßten sie allerdings einen Satz ein, was sie angesichts des Punktgewinns beim 15:12, 14:17 und 17:15 durchaus verschmerzen konnten. Hier wog die Partie hin und her und sah das Lübbecker Duo letztlich als glücklichen Gewinner. Zwischenstand: 2:1 für den Gast aus Lübbecke.
Doch es sollte noch sehr viel besser kommen. Erst einmal in dieser Saison hatte sich Natascha Bernhard im Damen-Einzel geschlagen geben müssen. Und dabei sollte es zum Hinrundenschluss auch bleiben. Entsprechend konzentriert ging sie ihre Begegnung mit Simone Linnemöller auch an. Und schnell wurde deutlich, dass die Mindenerin an diesem Tag nicht mehr als ein Sparringspartner war, was das 11:2 und 11:0 auch nachhaltig unter Beweis stellt. Jubel natürlich beim FCL, denn durch diesen Erfolg erhöhte man die Führung auf 3:1.
Doch es sollte noch besser kommen. Nun galt das Augenmerk dem Mixed. Auf Lübbecker Seite waren Patrick Frenkel und Sandra Groß im Einsatz. Sechs Siegen stand bislang nur eine Niederlage gegenüber. Beide mussten sich diesmal jedoch mächtig strecken, um den siebten Erfolg einzufahren. 15:13 hieß es im ersten Satz für das FCL-Duo, 12:15 ging anschließend aber der zweite Durchgang verloren. Die Entscheidung musste also im dritten Satz fallen. Und in dem dominierten Frenkel/Groß fast nach Belieben, sicherten ihrer Mannschaft durch das 15:6 die 4:1-Führung.
Der Gesamtsieg war jetzt zum Greifen nahe. Noch ein Match musste gewonnen werden und die weiße Weste des Tabellenführers war gewahrt. Und für diesen fünften Punkt hätte im Anschluss an das Mixed gleich Andi Wiele sorgen können. Im dritten Herren-Einzel legte der Lübbecker gegen Christian Baier gleich ein 15:11 vor. Jetzt noch den zweiten Satz gewinnen - und der Traum vom Aufstieg würde sich wohl erfüllen. Doch Baier wehrte sich nach Kräften. Dennoch besaß Andi Wiele beim Stand von 14:13 Matchball. Doch er ließ die Chance verstreichen. Statt des 5:1-Gesamtstandes ging der Satz mit 17:15 an den Mindener. Und durch dessen 15:3 schaffte der MBC den Anschluss zum 2:4. Das hätte es doch schon sein können. Und die Hoffnung der Mindener auf eine
Punkteteilung erhielten weitere Nahrung, als seine Nummer zwei, Kai Schulz, seinem Lübbecker Widerpart beim 15:7 und 15:7 keine Chance ließ und auf 4:3 verkürzte.
Nun lag es auf Seiten des Primus in der Hand von Torsten Krieger. Der lieferte sich dann auch mit Mindens Topspieler Philipp Roessler einen wahren Krimi. Letzterer entschied den ersten Satz mit 15:10 für sich. Beim 14:10 im zweiten Durchgang schien die Partie bereits zugunsten Roesslers gelaufen zu sein, doch Krieger gab sich nicht auf, kämpfte bravourös und drehte den Spieß unter dem Jubel seiner Teamkollegen noch zum 14:17 um. Der Satzausgleich.
Der Mindener ließ sich jedoch nicht beirren, legte auch im entscheidenden dritten Durchgang los wie die Feuerwehr. Beim 11:3 gab keiner mehr einen Pfifferling auf Lübbeckes Nummer eins. Doch der bewies erneut tolle Moral, schaffte beim 15:14 wieder die Wende. Doch diesmal hatte er das bessere Ende nicht für sich, denn Roessler konterte noch einmal, gewann mit 17:15 und machte den 4:4-Endstand nach vier packenden Badminton-Stunden perfekt.

Artikel vom 07.12.2004