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»Wintertrauma« gut gelöst

Großübung der Feuerwehren bei Polstermöbel Frommholz in Spenge

Von Verena Petring (Text und Fotos)
Kreis Herford (HK). Zum »Wintertrauma 2004« rückten Samstag die Feuerwehren aus dem Kreis Herford zum Gelände der Firma Frommholz in Spenge aus.

Unterstützt vom Deutschen Roten Kreuz und der Johanniter Unfall-Hilfe simulierten die Feuerwehrleute einen Großbrand mit einem Massenanfall von Verletzten (MANV). Die Koordination der Hilfskräfte und der Einsatzplan MANV sollten erprobt werden. Die Einsatzkräfte erfuhren erst bei Alarmierung von der Übung.
Um 8.32 Uhr löste Kreisbrandmeister Dieter Wilkening Alarm aus: In der Firma Frommholz hatte sich angeblich eine starke Verpuffung ereignet, die sich schnell zu einem Großbrand ausweitete. In der Halle befanden sich zu dem Zeitpunkt etwa 50 Personen. Bereits ein paar Minuten später trafen die Einsatzkräfte aus Spenge am Brandort ein.
Stadtbrandmeister Norbert Ewering verschaffte sich schnell einen Überblick über die Situation und übernahm die Einsatzleitung. Er wies die nachfolgenden Feuerwehren aus Bünde, Löhne, Enger und Herford in ihre Abschnitte ein. »Ewering hat hervorragende Arbeit geleistet. Durch seine schnelle Vorarbeit hätte er im Notfall viele Leben gerettet«, lobte Landrätin Lieselore Curländer. Als der stellvertretende Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer eintraf, übernahm er die Einsatzleitung.
Zur Versorgung der 30 Verletzten kamen Gruppen des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter Unfall-Hilfe und die MANV Einsatzgruppen aus Bünde, Hiddenhausen und Vlotho hinzu. Es handelt sich um Spezialeinheiten des DRK und der Feuerwehr, die bei Unfällen mit vielen Verletzten alarmiert werden. Vor Ort waren außerdem Dr. Thomas Jakob als leitender Notarzt sowie zwei weitere Notärzte und zwei »fiktive«. Die Verletzten wurden nicht abtransportiert, es wären aber genügend Krankenhausplätze verfügbar gewesen. »Wir haben auf ausreichend Rettungswagen, Notärzte und den Abtransport verzichtet, um die Versorgung im Kreis im Falle eines realen Unfalls zu gewährleisten«, erklärte die Landrätin.
Nach der Übung zeigten sich alle Einsatzgruppen zufrieden. »Die Abarbeitung des Übungsszenarios ist sehr gut gelaufen«, meinte Wilkening. Der Kreisbeauftragte des DRK, Reinhard Paul, lobte besonders die Kommunikation der verschiedenen Hilfseinheiten. Hackländer freute sich über die gute Organisation der Einsatzleitung. Die Feuerwehren führen einmal im Jahr eine Übung dieser Größenordnung durch. Die jetzige sei laut Notarzt Dr. Jakob allerdings die bislang »realitätsnaheste« gewesen.

Artikel vom 07.12.2004