Bielefeld (WB/ho). Dem beherzten Eingreifen eines Nachbarn hat der zweijährige Merrtal Y. aus Bielefeld sein Leben zu verdanken.
Das Kind lag am Wochenende schlafend in seinem Bett, während das Haus im Bielefelder Stadtteil Brackwede in Flammen stand und schwarze Rauchwolken aus den Fenstern quollen. Wagemutig kletterte der 31-jährige Recep Turhahn auf eine Kellerbrüstung, schlug die Fensterscheiben der Erdgeschosswohnung ein, stieg in die Wohnung und brachte den kleinen Jungen in Sicherheit. Der Lebensretter: »Ich konnte die Hand nicht vor Augen sehen, das Zimmer war total verqualmt«. Der Türke, der seit Jahren in Brackwede lebt, hatte Hilfeschreie gehört, die aufschießenden Qualmwolken gesehen und war sofort losgestürzt. »Im Laufen habe ich per Handy noch die Feuerwehr alarmiert«. An der Brandstelle bedeutete ihm die verstörte Mutter, die sich retten konnte, dass ihr Kind noch im Haus sei. »Nur rein, war mein erster Gedanke«, sagt der Zerspannungsmechaniker, für den sein wagemutiges Eingreifen selbstverständlich war. »Kurze Zeit danach wäre alles zu spät gewesen«. Der Mann musste mit einer Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Die anderen Bewohner des Vierfamilienhauses konnten sich selbst retten. Ein im Obergeschoss wohnendes Ehepaar hatte seinen drei Monate alten Säugling zuvor aus dem Fenster in eine von Nachbarn aufgespannte Decke fallen lassen. Dann waren die Eltern selbst in die rettende Decke gesprungen. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.
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