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Alarm: Nur noch ein Punkt bis zum Abgrund

Auch SCW-Vereinswirt Johannknecht erschüttert: »Das kann man sich nicht mehr angucken«


Wiedenbrück (cas). Lustlos zapfte am Samstag Vereinswirt Johnny Johannknecht für seine Gäste die »Pilsken« im Schankraum des Jahnplatzes. »Den Fußball hier kann man sich nicht mehr angucken. Kein Wunder, dass immer weniger Zuschauer kommen«, ächzte Johannknecht vor dem OWL-Derby gegen SV Hövelhof. Zwei Stunden später hatte der Gastronom die erneute Bestätigung für seine beißende Kritik: Der SC Wiedenbrück kickte sicherlich nicht schlecht, kassierte aber schon die dritte Heimschlappe in der laufenden Saison.
Am schmucken Jahnplatz brennt schon vor Weihnachten der Baum. Zwar liegen zwischen Platz sieben (Hamm) und Rang 13 (Wiedenbrück) lediglich zwei Punkte. Andererseits jedoch trennt nur noch ein lausiger Zähler den SCW von einem Abstiegsplatz. Es wird immer enger für die Elf von Steffen Enge, der nun die dritte Pleite hintereinander droht: Beim Verbandsliga-Titelanwärter Borussia Emsdetten dürfte für das verunsicherte Team nicht viel zu holen zu sein. »Wir bräuchten einen Knipser, der für zehn Tore gut ist. Unseren Stürmern fehlen leider Cleverness und Ruhe, wenn sie vor der Kiste auftauchen«, moniert Trainer Enge die desaströse Chancenverwertung.
Das offensive Mittelfeld nimmt der gebürtige Berliner ebenfalls in die Pflicht: »Nur zwei Buden - einfach zu dürftig.« Bezeichnend, dass der Libero derzeit erfolgreichster Schütze ist. Was für Rafael Negri nicht allzu schwer war: Seine fünf Treffer resultierten allesamt aus Elfmetern.
Mit nur 16 Treffern stellen die Emsstädter den zweitschwächsten Angriff der Liga. Nachverpflichtungen in der Winterpause wird es voraussichtlich nicht geben. »Wenn wir überhaupt einen neuen Offensivmann holen, dann gleich für die nächste Saison«, denkt Steffen Enge schon weiter.

Artikel vom 07.12.2004