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Einblick in die Geschichte der Sole

Kulturgeschichtliche Vortragsreihe von »Fundus« in der Badestadt

Bad Karlshafen (WB). Die kulturgeschichtliche Vortragsreihe des Vereins Fundus-Bildarvchiv Bad Karlshafen in der Region des Dreiländerecks wird am heutigen Dienstag um 19.30 Uhr im Landgrafensaal in Bad Karlshafen mit einem Vortrag über die Geschichte der Gewinnung und Nutzung von Sole und Salz an der Weser fortgesetzt.
Den Vortrag in der Badestadt hält Kulturwissenschaftler Dr. Arne Steinert aus Hannover, er wird mit zahlreichen Bildern unterlegt sein.
»Von Würze und Wellness«, so hat Dr. Steinert seinen Vortrag über die Geschichte der Salzgewinnung überschrieben. Die bevorstehende Eröffnung der Kristall-Weserberglandtherme (Eröffnung am 18. Dezember) in Bad Karlshafen nimmt der Verein Fundus-Bildarchiv zum Anlass, die vielfältige Geschichte des vermeintlich so unscheinbaren Rohstoffs Salz zu beleuchten.
Dabei werden Einblicke in die Geschichte der Gewinnung und Nutzung von Sole und Salz geboten, wobei der Blick vor allem auf die Region an Weser und Leine gerichtet ist: Historische Ansichten der Karlshafener Saline werden ebenso gezeigt wie aktuelle Bilder aus dem Göttinger Salzwerk »Luisenhall«. Dieses bedeutende Industriedenkmal ist die letzte gewerblich arbeitende Saline Europas, die noch nach der mittelalterlichen Siedepfannenmethode Salz aus Natursole gewinnt.
Doch nicht nur dem Speisesalz in Vergangenheit und Gegenwart wird nachgespürt, auch der Einsatz der heilkräftigen Sole - im »Solbad Carlshafen« seit 1838 beispielsweise gegen Hautkrankheiten, Rheumatismus oder Fettsucht verabreicht - wird Thema des anregenden Vortrags.
Dr. Arne Steinert ist freiberuflicher Kulturwissenschaftler in Hannover. Seine Promotion im Fach Volkskunde in Göttingen machte er mit einer Arbeit über die »Musealisierung von Technik und Arbeit« am Beispiel der Salzgewinnung; seit 1997 ist er vorwiegend im Museumswesen tätig: Konzeption und Realisierung von Ausstellungen zur Technik-, Verkehrs- und Alltagsgeschichte in Hamburg, Wolfsburg, Hameln und momentan in Einbeck.

Artikel vom 14.12.2004