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Spielraum noch
vorhanden

Synode verabschiedet Haushalt

Werther/Altkreis Halle (fn). Einstimmig hat am Freitagabend die Synode des Kirchenkreises Halle den Haushalt für das Jahr 2005 verabschiedet. Angesichts der vergleichsweise rosigen Situation des Kirchenkreises innerhalb der Landeskirche, fiel es den 51 anwesenden Synodalen aus den acht zugehörigen Gemeinden leicht, ihre Hand zu heben.

Wie bereits am Donnerstag berichtet, kann Halle im kommenden Jahr mit 6,4 Millionen Euro Einnahmen aus Kirchensteuermitteln rechnen, das sind wegen des Finanzausgleichsgesetzes 4,85 Prozent weniger als in diesem Jahr.
Die Finanzvorsitzende Margret Rüter hob bei der Vorstellung des Zahlenwerks hervor, dass sich die Haller zumindest auf ein Stagnieren der Finanzsituation einstellen müssten. »Angesichts der derzeitigen schwierigen Situation gilt es die geschwisterliche Einigkeit im Kirchenkreis zu bewahren, sich um Gerechtigkeit zu bemühen und die Handlungsfähigkeit zu bewahren«, sagte sie.
Supterintendet Walter Hempelmann bedauerte, dass es im neuen Haushalt nicht gelungen sei, ohne Rückgriff auf die Rücklagen (100 000 Euro) auszukommen. Die Synode beschloss auf seine Anregung, im kommenden Jahr dieses Problem systematisch aufzuarbeiten, um dauerhaft kostendeckend zu wirtschaften.
Vom Sparwillen angetrieben war auch die Fusion der Verwaltungen der Kirchenkreise Gütersloh, Halle und Brackwede, die in diesem Jahr vollzogen wurde. Am günstigsten wäre der Zusammenschluss am Standort Halle geworden, doch aus kirchenpolitischen Gründen favorisierten die anderen Kirchenkreise Gütersloh. Ein teurer Entschluss, wie sich jetzt herausstellte. Denn 35 000 Euro mehr soll der Zusammenzug der Verwaltungen an diesen Standort wegen Umbaumaßnahmen die Haller nun effektiv kosten. Geld, dass jetzt aber der Kirchenkreis Gütersloh für Halle zahlen muss, wie auf der Synode bekannt gegeben wurde.
Gitta Brandt brachte von der Landessynode vor allem deprimierende Eindrücke mit. Vom Aufbruch, den Präses Alfred Sorg noch bei seiner Amtseinführung angekündigt hatte, sei wenig zu spüren gewesen. Dem gegenüber konnte Synodalassessor Heinz-Jürgen Luckau für den Kirchenkreis Halle und seine Synode eine andere Grundstimmung ausmachen: »Ich höre wenig Klage«, es gebe aber viel Grund zur Freude, Ideen und Hoffnung.
Auch Superintendent Walter Hempelmann zeichnete für die Gemeinden im Altkreis und in Harsewinkel ein positives Bild. »Wir haben noch die Zeit zu gestalten. Wir haben noch den Spielraum, eine integrierte Personalplanung zu entwickeln. Das unterscheidet uns von so manch anderem Kirchenkreis«, sagte Hempelmann. Ein Beispiel dafür ist die neue (halbe) Jugendarbeitsstelle im Kirchenkreis, die jetzt ausgeschrieben ist und die seit September 2003 vakante Stelle des Kreisjugendpfarrers ersetzen wird. Ein Gemeindepädagoge soll die Aktivitäten der Ortsgemeinden koordinieren. Die seelsorgerliche Betreuung im Rahmen der Jugendarbeit wird Pfarrer Markus Pape aus Harsewinkel übernehmen.
Die Kreissynode kommt am 20. Juni 2005 wieder zusammen und diskutiert dann das Thema Globalisierung.

Artikel vom 06.12.2004