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»666« - verhexte Verhältnisse beim FC Isselhorst

Blickpunkt Bezirk: Klösel will das »Rauchen« in Theesen nutzen - Verl II nur 0:0 in Augustdorf

Gütersloh (mapu). Maik Brungs und sein FC Isselhorst waren völlig niedergeschlagen. Doch der bittere 1:1-Schock bei SW Marienfeld ist längst verdaut: »Mich schockt nichts mehr. Was haben wir schon alles erlebt«, zeigt der Coach sein dickes Fell.

Derbe Niederlagen oder gar verheerende Gegentore in der 90. Minute, wie vergangenen Sonntag, liegen also mittlerweile außerhalb von Brungs' Schmerzgrenze. Aber es gibt noch etwas, womit man dem leidgeprüften FCI-Trainer die Tränen in die Augen treiben kann: anerkennende Lobeshymnen. So paradox das auch klingen mag.
»Mein Kollege Helmut Jonscher hat mir nach dem 1:1 bei SWM gesagt, er versteht nicht, warum wir keine Punkte holen. Wir haben doch so gut gespielt«, berichtet Brungs. Das Schlimme nur: »Ich kann es nicht mehr hören. Das bekomme ich nämlich seit Wochen von unseren siegreichen Gegnern gesagt. Und sie haben ja auch noch Recht. Nur können wir uns dafür nichts kaufen.«
Besser gekickt, aber am Ende vergeigt - ein Fluch! Ähnlich teuflisch auch die FCI-Statistik: Sechs Remis, sechs Niederlagen, sechs Punkte. »666«, die diabolische Zahl. Verhexte Verhältnisse, die sich bislang durch die gesamte Saison ziehen. Kann das Schlusslicht von der Lutter den Bann gegen TuS Ost Bielefeld brechen? Man kann es ihnen nur wünschen.
Der SC Wiedenbrück II hat nach der 1:5-Klatsche gegen Verl ebenfalls einen Wunsch: Nicht nach unten abrutschen. »Wir sind zwar Dritter, aber der Abstand zur Abstiegszone beträgt nur noch acht Punkte. Nach solch einer Abfuhr muss man aufpassen, denn die Jungs haben eine derart deftige Pleite seit zweieinhalb Jahren nicht erlebt«, warnt Trainer Oliver Klösel.
Und jetzt geht's ausgerechnet zum Tabellenführer VfL Theesen. »Dort raucht's allerdings im Moment«, ist sich Klösel sicher, dass der baldige Transfer von Trainer Mario Ermisch zum Oberligisten SC Verl einige Unruhe in die bislang souveränen Reihen der Bielefelder gebracht hat. »Vielleicht können wir daraus Kapital schlagen und Theesen die erste Saison-Niederlage zufügen. Das wäre doch was.« Darüber würde sich wohl die gesamte Liga freuen.
Der SC Verl II hat bereits am Donnerstag 0:0 in Augustdorf gespielt. Coach Raimund Bertels: »Ein blödes Resultat, aber ein gutes Match. Ich kann mit dem Ergebnis leben, auch wenn wir einige Torchancen hatten. Der Gegner war recht stark.«

Artikel vom 04.12.2004