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Plastiken sprechen für sich

Ausstellung mit Exponaten von Basilius Kleinhans


Lübbecke (sg). Bronzeplastiken stehen im Mittelpunkt der Jahresabschlussausstellung des Kunstvereins Lübbecke im »Speicher«. Unter dem Titel »Archaisches« stellt hier Basilius Kleinhans seine Arbeiten aus Bronze und Stein aus. Die Plastiken seien, so Peter Paul Medzech in seiner Begrüßungsrede, zur Jahreszeit passend. Sie hätten sowohl etwas Archaisches als auch Sakrales, so Medzech. Mit den Werkstoffen und Formen seiner Arbeiten bleibt Kleinhans eng mit der Geschichte der Menschheit verbunden. »Dabei ist er dem nostalgischen Reiz der Wunschbilder aus der archaischen Welt nicht erlegen. Er überträgt die archaischen Motive, die er verwendet, in die Gegenwart«, so Ingrid Schaible-Böhm vom Kunstverein.
Sie gab eine Einführung in das künstlerische Schaffen. Der Begriff Archaisches führe in gegensätzliche Richtungen. Zum einen in eine »vorgestellte Welt gelebter Ganzheit, der Nähe zum Althergebrachten, zum Mythos und zum Göttlichen«. Andererseits führe der Begriff in Regionen, in denen Denken und Handeln sich in gesellschaftlichen Grabenkämpfen und weltanschaulich gegründeten Feindbildern äußerten. Die Arbeiten hätten zudem ausreichend Kraft, für sich zu sprechen.
Zu sehen ist das immer wiederkehrende Motiv des Bootes, meist stark stilisiert und auf das Wesentliche reduziert. Seit etwa acht Jahren beschäftigt sich Kleinhans mit dem Thema »Boot«. »Das Boot stellt alles dar, was den Menschen bewegt wie Ankommen und Abfahren«, erklärt er. Ebenso thematisiert sind Hausboote und das Bootshaus sowie die Arche als Schutzraum. Auch die Schalenform mit Blattgold gearbeitet als »Schale für die Sonne«, wie sie die ägyptische Mythologie kennt, oder die Schale als solche als Teil einer geschlossenen plastischen Form, sind zu finden. Beachtliche Großplastiken im öffentlichen Raum hat der 1968 geborene Künstler ebenfalls geschaffen. Seine Ausbildung absolvierte er unter Anleitung seines »Künstler-Vaters« Bernhard Kleinhans. Zwar nimmt Basilius Kleinhans auch an anderen Ausstellungen und Wettbewerben teil, doch, so verrät er, sei er mindestens genauso gerne gerade dann in seiner Werkstatt. Die Ausstellung wird noch bis zum 16. Januar zu sehen sein.

Artikel vom 06.12.2004