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Immer ausgeglichen und fröhlich

Helene Dreeskornfeld feiert am Sonntag ihren 100. Geburtstag

Gütersloh (mst). Auch mit 100 Jahren ist Helene Dreeskornfeld, geb. Oestersötebier, Oststraße 32, noch immer der Mittelpunkt in ihrer großen Familie. An diesem Sonntag, 5. Dezember, an ihrem 100. Geburtstag, stellen das die Geburtstagsgäste unter Beweis.

Mit ihren drei Kindern und deren Familien reisen zu ihrem Geburtstagsfest sieben Enkelkinder mit Familie und fünf Urenkelkinder teils sogar von weither an.
Die Jubilarin erinnert sich noch gut daran, wie es in Güterslohs Osten im Jahr 1908 ausschaute, als ihre Eltern an der Grubenbrinkstraße (heute Oststraße) ein Haus bauten. »Von unserem Haus aus führte ein Sandweg direkt zur Bahnunterführung an der heutigen Carl-Miele-Straße.« Weit und breit standen nur wenige Häuser, erinnert sich die vitale Jubilarin. Sie entschied sich in den Folgejahren für den Fortschritt, ging mit der Zeit und fuhr damit gut. In dem Haus, das sie mit ihrem Mann Heinrich Dreeskornfeld im Jahr der Heirat 1928 übernahm, leben heute vier Generationen: Tochter Lore Gummelt, Enkeltochter Delia Gummelt-Hansmeier, deren Mann Michael Hansmeier und Sohn Jan. »Sie sind alle gut zu mir«, bringt die Hochbetagte das gute Miteinander in der Wohngemeinschaft auf den Punkt.
Inaktiv mag sie noch immer nicht sein. »Ich komme mir dann so unnütz vor«, hält sie fest. Sie spielt noch immer Klavier und auch mit Freundinnen Canasta, handarbeitet und schaut gern fern, wenn Sportberichterstattungen und Musiksendungen angekündigt wurden.
Gern spricht die Jubilarin von ihrer schönen »Schul- und Kinderzeit« und davon, dass sie ihren Traumberuf erlernen konnte. Sie wurde Damenschneiderin und übte das Handwerk zur Freude ihrer Kundinnen und ihrer Familie mehr als 70 Jahre lang aus. Erst mit gut 90 Jahren gab die Jubilarin, die ihren Mann 1951 verlor, dieses Hobby auf.
Ernstlich krank war Helene Dreeskornfeld in ihrem Leben noch nicht. Als sie vor kurzem zu einer Untersuchung ins Krankenhaus kam, da verkündete sie den Ärzten: »Im Krankenhaus war ich immer nur zu freudigen Ereignissen«. Gemeint waren die Geburten ihrer Kinder. Ihre Tochter Lore Gummelt hat eine Erklärung für ihr beneidenswertes Leben: »Sie ist jedermann gegenüber immer ausgeglichen und fröhlich.«

Artikel vom 04.12.2004