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Mit gesunder Härte die HSG beeindruckt

2. Handball-Bundesliga: TuS Spenge baut seine Erfolgsbilanz auf 14:2-Punkte aus

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). In der letzten Spielminute dröhnte sogar die Party-Musik weiter: »Und dann die Hände zum Himmel...« Nach den Sternen, sprich nach den Aufstiegsplätzen, wird Handball-Zweitligist TuS Spenge in dieser Saison zwar nicht greifen, doch nach dem 32:27 (14:11)-Sieg im Derby gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof ist der TuS mit 14:2-Punkten in Folge die Mannschaft der Stunde.

Eine von der ersten Minute an kräftig zupackende Abwehr, deutlich mehr Emotionen, ein treffsicherer Thomas Zeller (9) und die beiden starken Außen Michael Scholz (6/2) und René Vasek (8/3) waren die Garanten für den verdienten Derbysieg. Zwar kassierte Spenge zehn Zeitstrafen und elf Siebenmeter, doch die Wirkung hatte die rustikale, aber keinesfalls überharte Gangart nicht verfehlt. »Bei uns war zu wenig Emotion im Spiel, einige haben sich über die Härte erschrocken, aber so wird hier gespielt, das ist normal«, wollte der Ex-Spenger Maik Lissel nichts beschönigen. Vor allem die rechte Angriffsseite mit Rico Bonath und Stefan Dessin im Rückraum war nahezu »abgemeldet«, zudem besaßen die Gastgeber mit Carsten Mundhenk den besseren Torhüter.
Während der gesamten 60 Minuten lag der TuS Spenge in Führung. Der einzige Makel, den Trainer Walter Schubert hinterher feststellte, waren die letzten drei Minuten vor der Pause, als eine 14:7-Führung nach vier Gegentoren in Folge dahinschmolz. Spenge stellte sich in dieser Phase in Unterzahl sehr ungeschickt an, während bei der HSG der für Dessin eingewechselte Lissel nicht nur mehr »Stimmung« im Augustdorfer Team verbreitete, sondern auch zwei Konter zum 14:11-Pausenstand vollendete.
Auch in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit machte sich Spenge zunächst selbst das Leben schwer. Dreimal vergab allein Scholz klarste Chancen (darunter ein Siebenmeter), so dass die HSG bis zum 18:17 (40.) dran blieb. Eine anschließende Überzahl nutzte Spenge dann allerdings rigoros, um sich vorentscheidend auf 22:17 (43.) abzusetzen. Vor allem Thomas Zeller und René Vasek, der HSG-Keeper René Selke mit gekonnten Siebenmeter-Drehern alt aussehen ließ, waren nicht mehr zu bremsen, auch Michael Scholz nutzte nun seine 1:1-Situationen. Die Spenger Treffer vom 21:17 bis zum 31:26 gingen mit Ausnahme eines Kempatrick-Tores von Leif Anton (Anspiel Vasek) zum 23:18 auf das Konto dieses Trios. »Wir werden alle schön den Ball flach halten«, blickte Co-Trainer Andreas Bock der Woche vor dem Spitzenspiel bei seinem Ex-Verein Eintracht Hildesheim gelassen entgegen.

Artikel vom 06.12.2004