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Augenarzt ist
wieder in Sicht

Wattenberg schaltet Ministerin ein

Vlotho (jg). Die Aussichten, wieder einen Augenarzt nach Vlotho zu bekommen, sind besser denn je. Nach einem neuen Beschluss der Ärztekammer Westfalen-Lippe sollen Ärzte die Möglichkeit erhalten, ein bis zwei Zweitpraxen zu führen.

Gerhard Wattenberg als Vorsitzender des Seniorenbeirates rechnet fest damit, dass sich im nächsten Jahr ein Augenarzt stundenweise in Vlotho niederlassen wird: »Sonst würde ich die Welt nicht mehr verstehen.« Der Beschluss der Kammerversammlung vom 27. November ist allerdings noch kein geltendes Landesrecht.
Um das nun anlaufende Verfahren zu beschleunigen, hat Gerhard Wattenberg einen Brief an Gesundheitsministerin Ulla Schmidt geschrieben. »Mit Beschluss der Kammerversammlung könnte nun für unsere Stadt mit ihren über 20 000 Einwohnern die augenärztliche Versorgung, insbesondere für unsere mehr als 5000 Seniorinnen und Senioren, gelöst werden. Ich bitte Sie ganz herzlich, sich dieser Angelegenheit persönlich anzunehmen und für eine umgehende Genehmigung durch ihr Ministerium zu sorgen«, heißt es in dem Schreiben. Um Unterstützung hat Gerhard Wattenberg außerdem den heimischen Infrastrukturminister Axel Horstmann gebeten. »Wenn der Beschluss bis Ende Januar geltendes Recht ist, wäre ich sehr glücklich«, so Wattenberg.
Nach dem Weggang von Frau Dr. Lissai war die kreisweit vakant gewordene Stelle in Herford, aber nicht wie erhofft in Vlotho wiederbesetzt worden. Nach Aussage eines Sprechers der ärztlichen Pressestelle Münster gegenüber der VLOTHOER ZEITUNG hat der neue Herforder Augenarzt inzwischen tatsächlich seine Tätigkeit aufgenommen, so dass in Vlotho wegen der Zulassungsbeschränkung eine reguläre Praxis nicht mehr eröffnet werden kann.
Mindestens ein Augenarzt wäre bereit, in der Weserstadt eine »Filiale« zu eröffnen. Dr. Henry Thieme, der sich in Bad Oeynhausen zusammen mit seiner Frau niedergelassen hat, hatte sich schon vor Monaten um eine Fortführung der inzwischen aufgegeben Vlothoer Augenarztpraxis bemüht. Inzwischen hat er mit einem anderen Facharzt Gespräche geführt, um eventuell dessen Räumlichkeiten in der Innenstadt mitbenutzen zu können.

Artikel vom 03.12.2004