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Parkhaus mit 400 Plätzen mitten in
der Innenstadt nicht zu vertreten

Unvereinbar mit umweltverträglichen Stadtentwicklung


Der geplante Bau einer Tiefgarage im Kötterhagen in Paderborn stößt bei diesem Leser auf Kritik.
Man kann nur noch staunen und den Kopf schütteln, wenn man die Diskussion über ein 400 Plätze Parkhaus mitten in zentraler Innenstadtlage verfolgt. Erörtert wird fast ausschließlich noch die »beste« Verkehrsführung der Zu- und Abfahrten.
Dabei ist ein weiteres Parkhaus im Innenstadtbereich in dieser Größe nicht zu vertreten, es lässt sich mit dem Ziel einer umweltverträglichen Stadtentwicklung nicht in Einklang bringen! Wofür dienen eigentlich die im Agenda 21 Prozess aufgestellten Leitlinien und Leitsätze mit der Forderung nach Erhalt und Weiterentwicklung eines lebenswerten und sicheren Wohnumfeldes. Oder geforderte Maßnahmen wie:» . . die Parkraumbewirtschaftung kommt mit den jetzt vorhandenen Kapazitäten aus . . «. Nachzulesen ist dies im Bericht zur ersten Phase der lokalen Agende 21 1998/99. Alle Bemühungen, die Verkehrsanteile des motorisierten Individualverkehrs zu Gunsten umweltverträglicherer Verkehrsmittel zurückzudrängen werden hier wieder torpediert.
Den Begriff der Nachhaltigkeit haben die Planer wohl aus Ihrem Wortschatz gestrichen. Fakt ist, ein dem Wohnumfeld angemessene Verkehrsführung wird es hier nie geben, die Anwohner werden mit zusätzlichem Lärm, Abgasen und Partikeln belastet. Schlimm ist auch, dass der komplette Verkehr an einem Krankenhaus vorbeigeführt werden soll.
Und wenn erst ein Parkhaus dieser Größe gebaut wird, so wird man zur besseren wirtschaftlichen Nutzung auch den 24-Stunden-Betrieb einführen. Man kann den Anwohnern nur raten, rechtlich gegen die Einziehung der benötigten Grundstücke für die Verkehrsführung vorzugehen.
ANDREAS JOACHIM
Bayernweg 29
Paderborn

Artikel vom 03.12.2004