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»Genug Punkte verschenkt«

Dotchev fordert mehr Risikobereitschaft - Donkov unters Messer

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Für den WDR ist es das »Spiel des Tages«, Pavel Dotchev spricht von einer »richtungsweisenden Begegnung«, die Gäste handeln entsprechend und reisen bereits einen Tag früher an: Der Regionalliga-Schlager SC Paderborn 07 gegen den KFC Uerdingen ist am Samstag das Duell des Dritten gegen den Fünften.

Was Paderborns Trainer mit »richtungsweisend« meint, zeigt ein Blick auf die Tabelle: Mit einem Sieg würde der SCP auf einem Aufstiegsplatz überwintern - egal wie die letzte Partie des Jahres bei Herthas Amateuren ausgeht. Die Tabelle hat der Klub zwar im Blick, für den Sportlichen Leiter Günther Rybarczyk geht es aber um noch viel mehr: »Wir müssen versuchen, mit zwei Erfolgserlebnissen in der Winterpause zu gehen. Das gibt uns noch einen weiteren Motivationsschub für die Rückserie.«
Dafür reichte die Leistung am vergangenen Samstag beim mageren 1:1 (0:0) gegen Schlusslicht VfL Wolfsburg A nicht. Pavel Dotchev sprach zwar nur von »20 schwachen Minuten«, machte aber deutlich: »Mich ärgert es maßlos, wenn die Mannschaft ihr Potenzial nicht abruft. Sie muss, anders als gegen Wolfsburg, von der ersten Minute an Gas geben, risikobereit spielen und ihre Chancen nutzen .«
Personell ist der Bulgare zu einer Umstellung gezwungen. Für Michael Lorenz, der in einem persönlichen Schreiben an das DFB-Sportgericht versucht, seine Sperre für drei Spiele zu reduzieren, wird wohl Borislav Tomoski ins zentrale Mittelfeld rücken. Auf der linken Außenbahn plant Dotchev ebenfalls eine Veränderung. Dem zurzeit glücklos spielenden Semir Devoli droht erneut die Bank, Sebastian Schachten soll stattdessen seine erste Chance von Beginn an bekommen.
Mit Georgi Donkov (weiche Leiste) unterzog sich nach René Müller der zweite SCP-Stürmer in München einer Operation. Aber auch der bulgarische Angreifer soll mit Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde wieder ins Training zurück kehren. Der ohnehin gesperrte Benjamin Schüßler musste mit Schmerzen im Sprunggelenk das Training abbrechen, unverändert ist der Zustand von Bernd Eigner. Am Samstag sitzt der Innenverteidiger zwar wieder auf der Bank, absolviert aber seit drei Wochen nur Einzeltraining.
Bessere Nachrichten gibt es von Daniel Cartus, der in dieser Woche erstmals wieder das gesamte Vorbereitungsprogramm mitmachen konnte. »Carte hatte bislang nur Kraft für 70 Minuten, ich hoffe, dass es jetzt am Samstag zu noch mehr reicht.« Das sagt Dotchev über Cartus, mehr als nur ein Zähler soll am Samstag im Löns-Stadion bleiben. »Wir haben zuhause schon genug Punkte verschenkt«, meint der Cheftrainer. Von 27 möglichen holte sich der SCP 20 - hinter dem VfB Lübeck (22) und Eintracht Braunschweig (21) reicht das nur zu Platz drei.

Artikel vom 03.12.2004