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Ich-AG wirksames Instrument

1 135 Arbeitslose gründen in 18 Monaten eigene Firma


Kreis Herford (grot). Seit Einführung des Instruments »Ich-AG« Anfang 2003 bis zum 31. Juli 2004 haben sich im Geschäftsbereich der Agentur für Arbeit Herford 1 135 Arbeitslose mit Existenzgründungszuschuss selbstständig gemacht. Vier von fünf dieser Existenzgründungen haben derzeit noch Bestand. Im Rahmen einer Diplomarbeit mit dem Thema: »Die Ich-AG, Chance oder letzte Hoffnung zur Entlastung des Arbeitsmarktes - Betrachtungen am Beispiel der Agentur Herford«, wurde das Gründungsverhalten und die Dauerhaftigkeit von Neugründungen untersucht. Unterstützt wurde diese Untersuchung durch eine Fragebogenaktion, an der sich knapp 160 Existenzgründer beteiligt haben. Die Untersuchung zeigt, dass die Ich-AG nicht durch Überbrückungsgeld (ÜG) geförderte Existenzgründungen verdrängt habe, sagte der stellvertretende Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Klaus Meister. Auch die Gründungen, die durch Überbrückungsgeld gefördert wurden, sind im Untersuchungszeitraum gestiegen. Dies bedeute, dass zusätzliche Arbeitslose durch das Mittel der Ich-AG dazu ermutigt wurden, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Etwas mehr Männer als Frauen machen von dieser Möglichkeit Gebrauch.
Personen der Altersklasse zwischen 54 und 65 Jahren machten sich häufiger selbstständig als junge Arbeitslose von 18 bis 24 Jahren. Ein Grund: Ältere Menschen sind auf dem Arbeitsmarkt so gut wie chancenlos. Fast die Hälfte aller Gründungen entfiel auf den Dienstleistungssektor. Meister: »Hier sind Marktlücken erkannt worden. Außerdem ist dies einer der wenigen Bereiche, die zurzeit noch Wachstumspotential haben«.

Artikel vom 03.12.2004