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Keine Belebung auf dem Arbeitsmarkt

Erwerbslosenquote stieg gegenüber dem Oktober um 0,1 auf 9 Prozent

Kreis Herford (grot). Der November hat keine Besserung auf dem Arbeitsmarkt gebracht, die Erwerbslosenquote stieg gegenüber dem Oktober um 0,1 auf 9 Prozent. Die Langzeitarbeitslosigkeit hat einen Rekordwert erreicht. 9940 Menschen (fast 40 Prozent aller Arbeitslosen) sind seit einem Jahr oder länger ununterbrochen ohne Beschäftigung, 16 Prozent mehr als im November 2003.

Diese Zahlen (geltend für die Kreise Herford und Minden Lübbecke) hat am Donnerstag der stellvertretende Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Herford, Klaus Meister, genannt. Er sieht auch keine Besserung für den Monat Dezember. Schon jetzt belasteten erste Meldungen künftiger Bezieher von Arbeitslosengeld II den Arbeitsmarkt, Tendenz steigend. Für das schlechte (aktuelle) Ergebnis machte er auch saisonale Faktoren verantwortlich. In der Baubranche, der Forstwirtschaft sowie im Garten- und Landschaftsbau seien die Auftragsbücher (noch) leerer als in den Sommermonaten.
Positive wirtschaftliche Einflüsse am Arbeitsmarkt seien nirgendwo spürbar. Das gelte auch für den Einzelhandel, der zu Beginn des Weihnachtsgeschäftes Optimismus verbreitet habe.
Die Gesamtzahl der Erwerbslosen stieg gegenüber dem Vormonat um 300 auf 25 717. Das sind zwar theoretisch weniger als im November 2003, aber: Ohne die statistischen Veränderungen zum Jahresbeginn, wonach Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden, würde die Arbeitslosenzahl des Vorjahres um rund 400 überschritten.
Das gemeldete Stellenangebot blieb mit 961 um 80 Stellen (7,7 Prozent) unter dem Wert vom November 2003. Weniger Stellen meldeten nahezu alle Wirtschaftsbereiche.
Zugenommen hat im November die Zahl der Kurzarbeiter. 1170 Beschäftigte waren im November davon betroffen, 290 (19,6 Prozent) mehr als im Oktober. Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe erhöhte sich um 13 auf 106. Aber gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Kurzarbeiter deutlich rückläufig. Registriert wurde ein Minus von 12,8 Prozent.
Ein Lichtblick: Gegen den allgemeinen Trend sank im November die Arbeitslosigkeit junger Menschen unter 25 Jahre um 135 oder 4,9 Prozent. Das ist der niedrigste Novemberwert der vergangenen vier Jahre.
Die Arbeitslosenquote für Personen dieser Altersgruppe liegt mit 7,7 Prozent unter der allgemeinen Erwerbslosenquote.

Artikel vom 03.12.2004