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Spielhallen
sind passé

Bauausschuss berät über Objekt

Harsewinkel (jaf). Es ging ganz schnell, ein kurzes Abnicken: Dem Antrag auf Nutzungsänderung im Objekt am Südring 100 wurde nicht zugestimmt. Im Gebäude, wo früher Elektro Meister untergebracht war, dürfen keine Spielhallen und kein Internet-Café entstehen. Das hat der Planungs- und Bauauschuss am Dienstagabend einstimmig beschlossen.

Daran konnten auch all die Gespräche zwischen Politik und dem geplanten Investor der Spielhallen, Manfred Fenkes aus Osnabrück, nichts ändern. Die Begründung: Das beantragte Vorhaben ordnet sich nach Funktion und Umfang dem Charakter des Gebietes - Mischgebiet von Wohnen und Gewerbe - nicht unter, weil ein deutlicher Überhang von Wohnnutzung bestehe, so die Aussage der Verwaltung. »Auch die zukünftige städtebauliche Zielplanung in diesem Bereich wird eine ausgewogene Mischung von Wohnen und Gewerbe beibehalten«, unterstrich Verwaltungsmann Ehrlich.
Ganz neu als Tischvorlage kam noch ein geplanter Erotik-Fachmarkt im Objekt am Südring 100 hinzu. Hier schüttelten viele Politiker nur noch mit dem Kopf. »Das hat uns gerade noch gefehlt«, war zu hören. Die Firma »novum« beabsichtigt, ihre bestehenden 14 Erotik-Märkte aufzustocken. Von Harsewinkel aus will man über Sassenberg bis nach Warendorf expandieren. Auch hier gab es einen Antrag auf Nutzungsänderung in dem Objekt am Südring 100: von Elektro zur Erotik. Dieser Antrag wurde den Politikern allerdings nur zur Kenntnisnahme als Alternative zu den Spielhallen vorgelegt. Entschieden wird darüber später. Jetzt muss erst einmal der Kreis über den Antrag auf Nutzungsänderung beraten, wie Markus Ehrlich erklärte.
Der Inhaber des Objektes, Karl-Heinz Meister, nahm im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT Stellung zu der Ablehnung der Spielhallen und zur Vorlage des Erotik-Fachmarktes. »Eine Spielhölle in Harsewinkel wollten wir auch nicht. Herr Fenkes macht einen seriösen Eindruck. Gegen eine gut geführte Spielhalle kann man eigentlich nichts einwenden. Ich verstehe aber die Bedenken der Politiker. In Sachen Erotik-Fachmarkt habe ich aber ein gutes Gefühl«, unterstrich Karl-Heinz Meister, der auch die Ausschusssitzung interessiert verfolgte.
Seit zweieinhalb Jahren steht das Gebäude am Südring 100 jetzt schon leer. Die Familie Meister möchte dafür einen seriösen Partner. »Angebote für die Geschäftsräume bekommen wir viele. Wir wollen jedoch langfristige Verträge. Wir vermieten nicht um jeden Preis und möchten, dass das eine anständige Ecke bleibt«, so Meister, der nun abwartet, wie der Kreis in Sachen Erotik-Fachmarkt entscheidet.

Artikel vom 02.12.2004