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Die Suche nach einem
Dirigenten geht weiter

Alfred Schenk hat die Erwartungen nicht erfüllt

Verl (köh). Große Hoffnungen hatte der Musikverein in ihn gesetzt: Doch schon nach acht Wochen war das Gastspiel des neuen Leiters für das Jugendblasorchester, Alfred Schenk, beendet.

»Wir haben uns am Telefon kurz und schnell geeinigt«, teilte Franz Berenbrinker auf Anfrage mit und bedauerte: »Er ist wirklich ein guter Musiker, aber es ging einfach nicht. Viele Jugendliche und Eltern haben sich über seinen Stil beschwert.« Unpünktlich, unpersönlich, chaotisch und mit Nebensächlichkeiten befasst: So lautete das Urteil der Verler Schüler über den 42-jährigen Diplom-Musiklehrer, den der Musikverein über die Volksmusikzeitschrift »Crescendo« kennengelernt hatte.
Beim jährlichen Probenwochenende in Rösenbeck spitzten sich die Probleme zu. »Das passte alles hinten und vorne nicht«, ärgerte sich Franz Berenbrinker, der den nicht mehr weit entfernten Termin für das Jahreskonzert im Auge hat: In etwa sieben Wochen ist es soweit. »Bis dahin müssen neue Stücke eingeprobt werden und man kann sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhalten«, meinte er und fügte hinzu: »Jetzt sind wir unter Druck.«
Den will der ehemalige Leiter des Jugendblasorchesters, Dominik Avenwedde, mildern: Er hat sich bereit erklärt, kurzfristig einzuspringen: »Ich mach' das jetzt erstmal bis zu dem Konzert«, teilte der beliebte Musiker mit, den sein Tuba-Studium in Hannover voll in Anspruch nimmt.
Wie es danach weitergeht, ist unklar. »Es meldet sich einfach keiner«, beschreibt Berenbrinker die Suche nach einem neuen Leiter. Es habe zwar schon Bewerbungen gegeben, aber dabei habe es sich um Anwärter gehandelt, die auch andere Orchester leiteten. »Nicht die richtigen Kandidaten für Verl«, meinte Berenbrinker. »Wir brauchen eine vernünftige Jugend- und Orchesterarbeit. Die jungen Leute müssen sich wohl fühlen, gerne kommen, und es muss gute Arbeit geleistet werden. Das geht nicht nebenbei.«

Artikel vom 02.12.2004