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Kubes fällt die Hinrunde aus

DHB-Pokal: TuS N-Lübbecke will Flensburg erneut überraschen

Von Volker Krusche
Lübbecke (WB). Tolle Leistungen, erfolgreiche Auftritte - und dennoch war Trainer Jens Pfänder gestern nicht so richtig zum Lachen zumute. Vor dem neuerlichen Aufeinandertreffen mit Meister Flensburg heute Abend (20 Uhr) in der Kreissporthalle muss er nämlich den Ausfall von Daniel Kubes verdauen, der seinem Team für die nächsten sechs bis acht Wochen nicht zur Verfügung steht.

Der Hüne aus Tschechien hatte sich am Samstag zweimal den Daumen ausgekugelt. Eine Untersuchung bei einem Hand-Spezialisten bestätigte nun die Befürchtungen: Bänder im Daumengrundgelenk gerissen und Kapsel in Mitleidenschaft gezogen. Natürlich passt die Hiobsbotschaft keinem in den Kram, doch der Trainer des TuS N-Lübbecke fängt angesichts des Fehlens von Kubes und dem weiter pausierenden »Paco« Fölser (Muskelfaserriss) nicht an zu stöhnen. »Das ist nicht mein Ding, das überlasse ich anderen. Ich blicke nach vorn.« Und im Hinblick auf das heutige Achtelfinalspiel im DHB-Pokal auf eigener Platte folgt Jens Pfänder seiner Philosophie: »Wir haben 14 Spieler im Kader. Und jeder traut sich zu, in der 1. Bundesliga zu spielen. Dann gehe ich davon aus, dass wir auch die verbleibenen zwölf ihre Leistung abrufen können.« Eine klare Ansage an die Mannschaft, sich erneut ähnlich gut wie vor vier Tagen gegen die »Nordlichter« aus der Affäre zu ziehen. »Eigentlich spiegelt das 23:27 ja gar nicht das Spiel wider. Das Ergebnis war mindestens zwei Tore zu hoch ausgefallen.« Natürlich weiß auch der Erfolgscoach des TuS, dass man den Meister nicht mal soeben im Vorbeigehen in die Knie zwingen kann. »Da muss schon alles zusammenpassen.« Allerdings glauben die »Rothemden« durchaus an ihre Chance. Warum auch nicht, denn das erste Duell hat schließlich gezeigt, dass der TuS nah an der Sensation war. Und diesmal winken eben nicht Bundesligapunkte, sondern der Riesenschritt in Richtung »Final Four« in Hamburg, dem Traum eines jeden Handballers. Sollte der TuS N-L nämlich heute das Parkett als Gewinner verlassen, würde ihm »nur« noch ein Sieg fehlen, um bei der Pokal-Endrunde in der sicherlich ausverkauften Colorline-Arena dabei zu sein. Allein diese Vorstellung dürfte genug Reiz ausüben, um gegen die SG ein zweites Mal alles aus sich herauszuholen. Und Pfänder weiß auch, wie der Coup zu landen ist. »23 Tore waren unter unserem Durchschnitt. Wir werden versuchen, vorn noch flexibler zu spielen und die Fehlerquote zu minimieren.« Dann kann man Hamburg in der Ferne vielleicht schon sehen...

Artikel vom 01.12.2004