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Bäder vor der
Ausgliederung

Neues Sparmodell der Stadtwerke

Von Gerold Brinkmann
Herford (HK). Um die drastisch steigenden Personal- und Sachkosten im Betrieb der Bäder aufzufangen, erwägt die Stadtwerke-Geschäftsführung eine Ausgliederung von Bädern und Eisbahn aus der Stadtwerke-Holding HVV.

Erste Überlegungen stellte die Geschäftsführung jetzt der SPD vor. Auslöser sind die hohen Personalausgaben, vor allem im Sport- und Freizeitbad »H2O«. Im Etat für 2004 hatten die Stadtwerke für die Bäder und die Eisbahn Personalkosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro veranschlagt. Das sind 335 000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Mehrkosten resultieren aus der Übernahme von 400-Euro-Kräften in den Tarifvertrag. Das ist verpflichtend, weil es nach den Vertragsabschlüssen des Öffentlichen Dienstes mit der Gewerkschaft ver.di nur noch Tarifangestellte gibt.
Um die Mehrkosten aufzufangen, hatte die Geschäftsführung die Eintrittspreise um durchschnittlich sechs Prozent erhöht. Das erbrachte 135 000 Euro zusätzlich. Weitere 200 000 sollten durch »Restrukturierungsmaßnahmen und Einsparungen« erzielt werden. Doch das reicht nicht. Dem Vernehmen nach bestehen allein im »H2O« etwa 25 Vollzeitstellen, die aber auf zahlreiche Teilzeitstellen aufgeteilt sind. Die Stadtwerke machen über die Personal- und Finanzsituation des »H2O« im Speziellen und der Bäder allgemein generell keine Angaben.
Um zu durchgreifenden Veränderungen zu kommen, besteht die Möglichkeit, die Bäder und Eisbahn in eine GmbH zu überführen. Dann könnten die Stadtwerke den ver.di-Tarif verlassen und sich in der Lohnstruktur den günstigeren Bedingungen aus dem Bereich Nahrung-Genuss-Gaststätten anpassen.
Möglich wäre aber auch eine Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat der Stadtwerke. Letztlich stehen Entscheidungen noch nicht an. Deutlich wurde nur, dass den Beschäftigten Bestandsschutz gewährt wird.

Artikel vom 01.12.2004