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Glas leuchtet
in Stahlzwirn

Kunstobjekte von Uta Majmudar

Von Andrea Pistorius
Paderborn (WV). Eine außergewöhnliche Ausstellung präsentiert die Glasmalerei Peters in Paderborn mit Bildern und Objekten der international renommierten Künstlerin Uta Majmudar.

Die Glasbläserin verbindet die Werkstoffe Glas und Edelstahl auf zunächst rätselhafte Weise zu Kunstwerken, die mit dem Standort des Betrachters auch Aussehen und Ausstrahlung verändern. Die Künstlerin schneidet industriell gefertigte Glasstäbe unterschiedlicher Stärke in Stücke von gleicher Länge und fügt diese unsichtbar mit einem Kleber, der unter ultraviolettem Licht aushärtet, zu kleinformatigen, rechteckigen Tafeln zusammen. Die werden anschließend in Edelstahlzwirn eingestrickt und miteinander zu langen Bahnen verknüpft.
Auf diese Weise entstehen »Vorhänge« oder »Lampenschirme«, es kann auch ein »Stuhl« samt »Kissen« sein. Immer beeindruckt das Material dieser Objekte, das eine enorme Festigkeit annimmt und auf Grund vielfacher Lichtbrechungen aus sich heraus leuchtet. Mit Goldfarbe sorgt die Künstlerin für zusätzliche Leuchtreflexe. Zum Teil hat sie die Glasstäbe auch farbig gefasst und erreicht dadurch die Wirkung eines klassischen Vexierbildes. In dieser Technik sind auch große Schalen und Fensterbilder entstanden; besonders originell sind die Objekte in Form eines Trägerhemdes.
Manche dieser Arbeiten aus Glasstäbchen - mit und ohne Edelstahlstrick - hat Uta Majmudar noch einem Schmelzvorgang unterzogen. Auf diese Weise entwickelte sie dickwandige Objekte mit einem reizvollen Wellenverlauf und einem changierenden Farbenspiel.
Neueren Datums sind die Arbeiten aus mundgeblasenem, dünnem Glas, das durch die Schlussbehandlung mit dem Sandstrahlgebläse eine mattweiße Oberfläche erhält. Uta Majmudar verwendet sie als eigenständiges Objekt oder auch als Bestandteil von Installationen; in der Glasmalerei Peters zeigt sie eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Käfighaltung.
Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 30. Januar (montags bis freitags von 8 bis 17.30 Uhr) im Betrieb Am Hilligenbusch.

Artikel vom 01.12.2004