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Müllabfuhr
wird teurer

Moderater Anstieg

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Im neuen Jahr müssen Rheda-Wiedenbrücker Bürger für die Müllentsorgung tiefer in die Taschen greifen.

Nach einer Modellrechnung wird eine vierköpfige Durchschnittsfamilie per anno 8,70 Euro mehr berappen müssen - für die vierwöchentliche Restmüll- und zweiwöchentliche Kompostabfuhr (jeweils 80 Liter-Gefäße) und die achtwöchentliche Papierabfuhr unterm Strich statt 149,70 künftig 158,40 Euro. Wobei die Papierentsorgung wegen der höheren Verkaufserlöse sogar um 2,20 Euro übers Jahr gesenkt werden kann.
Für die Gebührenanhebung bei Restmüll und Kompost gibt es zwei Gründe: Zum einen sattelt die Firma Tönsmeier (die mit der Stadt abgeschlossenen Verträge laufen Ende 2009 aus) nach fünf Jahren der Enthaltsamkeit um 8,07 Prozent auf. Noch deutlicher fällt allerdings die Erhöhung der Deponiegebühren und Verwertungskosten für Restmüll und Kompost durch die Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH (GEG) aus: Plus 25 Prozent für die Deponierung von Hausmüll (185,60 statt 148,50 Euro je Tonne), plus neun Prozent beim Kompost (111,36 statt 102,10 Euro). Da auf der Deponie Ennigerloh kein unvorbehandelter Müll mehr abgekippt werden darf, haben die Kreise Gütersloh, Warendorf und Soest eine Mechanisch-Biologische Anlage errichtet, die seit Mitte September in Betrieb ist. Und das kostet.
Kritisch sieht FDP-Fraktionsvorsitzender Johannes Klink die Tatsache, dass die Stadt die vom Recyclinghof (Gesamtzuschuss 188 000 Euro) organisierte Elektronikschrott-Entsorgung pro Jahr mit 50 000 Euro unterstützt. Das leiste der »Geiz-ist-geil«-Entwicklung Vorschub, »die so nicht wünschenswert ist«. Kostendeckend, so SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ellebracht, könne der Recyclinghof nun mal nicht arbeiten. Und würden die Gebühren erhöht, landete der E-Schrott wahrscheinlich in den Mülltonnen.

Artikel vom 01.12.2004